Eva Mattle

Zwi­schen den Ber­gen fürs Leben ler­nen …

Eva Mattle, studentische Mitarbeiterin des Instituts

Wenn ich an meinem Schreibtisch sitze, sehe ich auf eine Bergkette, auf deren Grat die meiste Zeit des Jahres zumindest ein bisschen Schnee liegt. Während ich in den blauen Himmel über den Bergen schaue, vergleiche ich an meinem Schreibtisch Texte mit Filmen und Theaterstücken und schaffe es so, zeitliche und räumliche Abstände zwischen Werken zu verkleinern oder ins Unendliche zu dehnen. Wenn ich ein Buch für eine Lehrveranstaltung lesen muss, schnappe ich mir eine Picknickdecke und spaziere zwanzig Minuten bis zu einer Wiese mitten im Wald. Umgeben von Schafen und Kühen beschäftige ich mich damit, wie sich in einem Roman, der vor 40 Jahren geschrieben wurde, eine aktuelle Krise widerspiegelt und welche Parallelen ich ziehen kann. Ich liebe die Möglichkeit, alles, was ich lerne, auf meine Gegenwart beziehen zu können, und den Aktualitätsbezug, der ständig in meinem Studium vorherrscht. Fast alles, was ich medial konsumiere, von einer Sitcom bis zu Arte-Dokus, kann ich durch die Werkzeuge, die ich durch das Studieren erlerne, wissenschaftlich betrachten. Dadurch, dass unser Studiengang relativ klein ist, kennen sich die meisten Studierenden, und Diskussionen aus der einen Lehrveranstaltung werden in die nächste mitgenommen. Themen werden wiederholt aufgegriffen, wodurch ich viele kleine, aber präzise Einblicke in Denkvorgänge anderer Menschen bekomme. Und wenn ich abends nach dem Denken und Lesen noch Energie habe, kann ich mit dem Rad ganz schnell in nette Bars fahren, mich an der diversen Kulturszene in Innsbruck erfreuen oder bei Freund:innen zum Essen vorbeikommen. In Innsbruck zu leben und zu lernen ist ein Privileg, das ich sehr zu schätzen weiß.

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