Auszeichnung für Nachwuchsphysiker

Die Forschungsgruppe Nano-Bio-Physik am Institut für Ionenphysik und Angewandte Physik hat ein experimentelles Verfahren entwickelt, mit dem Ionen und Moleküle idealtypisch untersucht werden können. Dazu lassen die Forscher Helium bei sehr tiefer Temperatur und hohem Druck durch eine kleine Öffnung in ein Vakuum entweichen. Das Gas kühlt sich sehr stark ab und kondensiert zu wenige Nanometer großen Tröpfchen mit einer Temperatur von 0,38 Kelvin. Das Helium wird dabei supraflüssig, und es gibt keine störenden Schwingungen. Nun bringen die Physiker Ionen und Moleküle in diese Heliumtröpfchen ein und können dann mit Hilfe eines Massenspektrometers die Eigenschaften der Teilchen untersuchen.
Bei der Winterschule im französischen Pralognan präsentierte nun Samuel Zöttl, Diplomand in der Arbeitsgruppe um Paul Scheier und Tilmann Märk, eine neue Untersuchung, in der Jodatome und -moleküle in die Heliumtröpfchen eingebracht und ionisiert werden. Dabei wurde ein neuartiger Mechanismus zur Bildung von mehrfachgeladenen Ionen entdeckt. Die bisherigen Ergebnisse deuten darauf hin, dass dieser Ionenbildungsprozess in allen Flüssigkeiten von Bedeutung sein kann und somit insbesondere auch bei Strahlenschäden in lebenden Zellen zu berücksichtigen ist.