Südtirol fördert Forschung zur Erschließung von Bücherschätzen

Der erste vom Land Südtirol ausgeschriebene Wettbewerb für Projekte im Bereich der
wissenschaftlichen Forschung wurde mit
der Übergabe der Förderverträge an die Projektverantwortlichen am 20. Jänner in Bozen abgeschlossen. Die 106 eingereichten Projektanträge wurden einem
internationalen Begutachtungsverfahren unterzogen: Jedes Projekt wurde von
mindestens zwei externen Experten beurteilt und im Anschluss vom Technischen
Beirat für Forschung und Innovation der Autonomen Provinz Bozen–Südtirol
bewertet.
Ursula
Stampfer (Philosophisch-Theologische Hochschule Brixen) und Claudia Schretter
(Universitäts- und Landesbibliothek für Tirol, Innsbruck) konnten sich über
eine Reihung ihres Forschungsvorhabens „Erschließung der mittelalterlichen
Handschriften in der Stiftsbibliothek Neustift und der
Priesterseminarbibliothek in Brixen“ unter die besten drei Projekte und eine
zuerkannte Fördersumme von über 250.000 Euro freuen.
„Habent sua fata libelli“ ‑ „Bücher haben ihre Schicksale“
Ziel des genehmigten Kooperationsprojektes zwischen der Philosophisch-Theologischen Hochschule Brixen und der Universitäts- und Landesbibliothek für Tirol in Innsbruck ist es, die mittelalterlichen und somit ältesten Handschriftenbestände der Stiftsbibliothek Neustift und der Bibliothek des Priesterseminars in Brixen zu bearbeiten und die vielfach noch unentdeckten Bücherschätze zu heben. Da sich ein Teil der Neustifter Handschriften seit 1809 in den Beständen der Universitäts- und Landesbibliothek für Tirol befindet, ist durch das Projekt eine virtuelle Zusammenführung der heute getrennten Bestände möglich. Die im Zuge der Erschließung gewonnenen Forschungsergebnisse werden über ein Online-Portal der Öffentlichkeit laufend zugänglich gemacht, zudem soll ein umfassendes Katalogwerk erstellt werden.
„Wollen Forschungsstandort Südtirol stärken“
„Gerade in Zeiten der Krise ist es besonders wichtig, in die Wissenschaft und die wissenschaftliche Forschung zu investieren, stellen beide Bereiche doch die Grundlage für Innovation, Wachstum und Wohlstand dar“, so Landesrätin Sabina Kasslatter Mur. Forschung und Innovation seien Grundvoraussetzungen für die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes. Aus diesem Grund dürfe Südtirol in diesen Bereichen nicht hintanstehen. „Als für Forschung zuständige Landesrätin ist es mir daher ein großes Anliegen, die Forschungskompetenz in unserem Land zu fördern und insgesamt den Forschungsstandort Südtirol zu stärken“, erklärte Kasslatter Mur.
(Monika Schneider)
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