"Blaue Gebäude" im Blickpunkt

Worin der Unterschied zwischen einem normalen Gebäude und
einem „Blue Building“ liegt, wurde auf der diesjährigen blueBUILT in Innsbruck anhand
zahlreicher Praxisbeispiele gezeigt. In „Blue Buildings“ steht der Mensch, der
Gebäudenutzer, im Mittelpunkt, sie sind weit mehr als nur energieoptimierte
Objekte. „Nachhaltiges Bauen ist 2012 zur Realität geworden, und dies nicht nur
beim Neubau, sondern vor allem beim Bestand“, erläuterte Prof. Arnold
Tautschnig, Dekan der Baufakultät in seinem Eröffnungsreferat. „Mit der
Berücksichtigung des Lebenszyklus sowohl in der ökonomischen als auch ökologischen
Dimension löst die Branche erstmals die Probleme zwischen Planung und Nutzung“,
ergänzte ÖGNI-Gründungspräsident Philipp Kaufmann, für den mit der
Nachhaltigkeit neue Instrumente und Werkzeuge, wie z.B. die Ökobilanz oder die
integrale Planung, beim Bauen und Bewirtschaften von Immobilien zum Einsatz
kommen.
Auf der blueBUILT, die einmal im Jahr in Kooperation mit
einer Hochschule stattfindet, werden unter anderem Leuchtturm-Projekte
präsentiert und mit Experten erörtert. „Die Innovationen und Qualitäten der Blue
Buildings gehören diskutiert, und was bietet sich dafür besser an als ein
universitärer Boden?“, sagte Präsident Kaufmann.
Auf der blueBUILT 2012 standen folgende nationale und
internationale Blue Buildings auf der Agenda: Promenada Mall der Raiffeisen
evolution (Einkaufszentrum in Rumänien), Green Village (Wohnprojekt in der
Steiermark), Life Cycle Tower (Bürohaus in Vorarlberg), Millennium-Tower
(Bürohaus in Wien), Innsbruck Sonderpädagogisches Zentrum (Ausbildungsgebäude
in Innsbruck) und Business Boulevard der IVG (Bürohaus in Salzburg). „Die
Vielzahl der Projekte zeigt die Breite der Möglichkeiten von ÖGNI“, ist Adolf
Merl, Vorsitzender des ÖGNI-Fachausschusses, auf die unterschiedlichen Orte,
aber vor allem auf die verschiedenen Immobilienarten, wie Wohnen, Büro,
Bildungsbauten oder Handel, stolz.
In der abschließenden Podiumsdiskussion betonte Wolfram
Lochs die Notwendigkeit einer Kostenschätzung der Lebenszykluskosten in der
Planungsphase. Mit ihm diskutierten Prof. Wolfgang Streicher vom Arbeitsbereich
Energieeffizientes Bauen der Uni Innsbruck und Dr. Franz Danler von der
Innsbrucker Immobilien GmbH. Moderiert wurde die Runde von Philipp Kaufmann,
der am Schluss ankündigte, dass 2013 die blueBUILT erstmals nach Wien kommen
werde.
(Christian Flatz)