„You can make IT“ – Informatik erfahren und begreifen

„You can make IT“ ist der Slogan einer Initiative der österreichischen Informatik-Universitäten. In Anbetracht eines zunehmenden Bedarfs an IT-Fachkräften sollen Schülerinnen und Schüler der Oberstufe auf das Studienfach Informatik aufmerksam gemacht werden. „You can make IT“ will den Jugendlichen Informatik begreifbar machen und zeigen: Auch du kannst das. Finanziert wird das Projekt aus den 40 Millionen Euro Offensivmitteln des Wissenschaftsministeriums im Rahmen der Ausschreibung „MINT und Masse“. Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle begrüßte bei der heutigen Präsentation die Initiative, die auch dem Grundgedanken des österreichischen Hochschulplans – ein Mehr an Kooperation und Koordination – zu hundert Prozent Rechnung trägt. „Weiters wird mit ‚You can make IT‘ der MINT-Bereich gestärkt, wo es sehr gute Studien- und Lehrbedingungen gibt und Absolventen sehr gute Chancen im Berufsleben haben“, so Töchterle. Die Initiative sei auch wertvoll vor dem Hintergrund der im Ausbau befindlichen Studienberatung. „Viele Universitäten gehen hier einen sehr engagierten und kreativen Weg, um über ihre Studien zu informieren.“
Bedarf an Fachkräften
Schon heute können die
österreichischen Universitäten den Bedarf an gut ausgebildeten
IT-Fachkräften kaum decken. IT ist zentraler Bestandteil unseres Alltags
geworden und findet sich in allen Lebensbereichen. Diese IT will auch
weiterhin beherrscht sein. Die Universitäten Innsbruck, Klagenfurt,
Linz, Salzburg, Wien, die TU Graz, TU Wien und WU Wien wollen daher mit
einer gemeinsamen Initiative Jugendlichen das Studienfach Informatik
nahebringen. Die Projektsteuerung obliegt Dr. Ruth Breu, Professorin für
Informatik an der Universität Innsbruck.
„You can make IT“ ist
nicht nur der Slogan der Initiative, das Selbermachen steht auch im
Mittelpunkt aller Aktivitäten. Eine umfangreiche Website bietet
Informationen über die Studienstandorte, Studien und mögliche IT-Berufe.
Sie lädt aber auch zum Mitmachen ein. In Blogs berichten Studierende
von Erfahrungen mit dem Studium, Praktikum oder mit Auslandsemestern.
Das können Schülerinnen und Schüler kommentieren und darüber
diskutieren. Dasselbe gilt für die facebook-Fansite der Initiative.
Postings, Spiele und Wettbewerbe regen die Jugendlichen zum Austausch
über die Informatik an.
Den virtuellen Aktivitäten stehen zahlreiche Veranstaltungen der Universitäten unter dem Titel „meet informatik“ zur Seite. Unter dem Motto „informatik on tour“ begeben sich Wissenschaftler in die Klassenzimmer oder begleiten Schülerinnen und Schüler zu Unternehmensbesuchen. Diese Aktivitäten gibt es in allen Bundesländern betreut von den lokalen Informatik-Instituten. Schülerinnen und Schülern soll die Durchdringung des alltäglichen Lebens mit IT ebenso vermittelt werden wie die beruflichen Möglichkeiten nach einem Informatik-Studium. „Nahezu jedes Unternehmen braucht Informatiker“, sagt Ruth Breu. „Mit den Besuchen bei unseren Partnern aus der Wirtschaft machen wir die unterschiedlichsten IT-Berufe erfahrbar.“
Zusammenarbeit mit Unternehmen
Aus diesem Grund findet auch eine enge Zusammenarbeit mit Unternehmen statt. So konnten das Allgemeine Rechenzentrum ARZ und die Comarch AG ebenso als Sponsoren der Initiative gewonnen werden wie Kapsch, MPreis und Swarovski. „Wir haben einen enormen Bedarf an gut ausgebildeten Informatikern“, erklärt Bernd Geiger, Geschäftsführer des ARZ. „Daher arbeiten wir in mehreren Projekten intensiv mit dem Institut für Informatik in Innsbruck zusammen und unterstützen gern die Initiative.“ Aus dem europäischen Blickwinkel unterstreicht Comarch-Chef Janusz Filipiak das Engagement seines Unternehmens. „Österreich ist ein Zukunftsmarkt für unsere ERP-Lösungen. Nur mit hochqualifizierten Mitarbeitern können wir diesen Markt erfolgreich bedienen. Dies ist Grund genug, die Initiative You can make IT zu unterstützen.“
Die
österreichischen Universitäten mit Informatik-Instituten tragen dem
Bedarf nach Kräften Rechnung. Gabriele Kotsis, Professorin für
Informatik und Vize-Rektorin der Universität Linz, weist in diesem
Zusammenhang auf die Schlüsselrolle der Informatik als
Zukunftswissenschaft im 21. Jahrhundert hin. „Die österreichischen
Universitäten bieten eine zeitgemäße Ausbildung in der Informatik. Wir
bauen auf grundlegenden Methoden und Verfahren auf, knüpfen an aktuelle
Forschungsergebnisse an und fördern projektorientiertes Arbeiten mit
Praxisbezug.“ Studierende müssen vor allem Kreativität, Neugier und
Interesse mitbringen, die Zukunft aus informationstechnologischer Sicht
mitgestalten zu wollen, so ihr Resümee.
„You can make IT“ will
Jugendlichen genau diese Seite der Informatik zeigen. Mit Kreativität
und Neugier für die Welt der Jugend hat das Expertenteam um Ruth Breu
einen Informatik-Kosmos erschaffen, der einen spielerischen Zugang
ermöglicht. „Es geht uns darum, die Jugendlichen in ihrer Welt abzuholen
und ihnen zu zeigen, dass Informatik spannend und abwechslungsreich
ist“, konstatiert die Koordinatorin der Initiative.
(red)