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ALBERTI, Giuseppe (Josef) |
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1.
ALBERTI, Giuseppe (Josef)
Rasmo 1980, 57); Alberti, Giuseppe (Josef) (SAUR, 82); Alberti, Josef (WEINGARTNER 1991, 1025)
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2.
BERUFSBEZEICHNUNG
Maler, Architekt (SAUR, 82; RASMO 1980, 57);
gilt als bedeutender Maler und Architekt von Cavalese (Egg, 123);
Maler (WEINGARTNER 1991, 1025) |
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3. BIOGRAPHIE
Giuseppe Alberti wurde am 8.10.1640 in Tesero (Provinz Trient) als vorletzter Sohn (8. oder 10. Kind) einer adeligen Notarsfamilie geboren. Seine Vorfahren stammten aus Bormio und waren ins Fleimstal übersiedelt, um ein Notariat zu übernehmen.
Giuseppe sollte, wie sein Bruder Antonio, einen geistlichen Beruf wählen und so wurde er 1665 zum Priester geweiht.
In die Tradition des venezianischen Manierismus wurde er von einem nicht näher bekannten einheimischen Künstler eingeführt. An der Universität von Padua besuchte er von 1664 bis 1667 medizinische und juridische Vorlesungen, die er nicht vollendete, weil er sich ganz der Kunst widmen wollte.
Die Lehre bei dem venezianischen Maler Pietro Liberi von 1668 bis 1673 führte zu einer Veränderung seines Stils. Bei einem vermutlichen Romaufenthalt zwischen 1674 und 1682 konnte Giuseppe die Freskotechnik erlernen und zudem die Architektur studieren. 1682 kehrte er ins Trentino zurück. Kurz, 1687/88, war Giuseppe in Vicenza tätig, ansonsten blieb er im Raum Trient/Bozen.
Von Giuseppe Alberti sind vor allem Gemälde und Fresken bekannt, während seine architektonischen Werke noch wenig erforscht worden sind.
Er starb am 3.2.1716 in Cavalese (Provinz Trient), (vgl. SAUR, 82-83; RASMO 1981, 9-20; RASMO 1980, 61). |
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4. FAMILIEN-,
FREUNDES- UND AUFTRAGGEBERKREIS
Familienkreis: Seine Vater Bernardino war ein Notar und dessen Vorfahr (Großvater) Salvatore stammte aus einer adeligen Notarsfamilie aus Bormio, die ins Fleimstal übersiedelt war, um ein Notariat zu übernehmen.
Seine Mutter war Caterina Betta di Varena (RASMO 1981, 9; 12; SAUR, 82).
Malerschule: Giuseppe Alberti gründete eine lokale Malerschule, die sogar die Malerei des 18. Jahrhunderts im Trentino beeinflusste und von Künstlern wie Michelangelo Unterberger (Unterperger), Paul Troger, Johann Georg Grasmair (Grasmayr) und Domenico Bonora besucht wurde (SAUR, 83; RASMO 1980, 60). |
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5.
WERKE
(SÜDTIROL)
5.1 Madonna mit Kind, Stadtmuseum (Museo civico), Bozen
Öl auf Leinwand; auf der Rückseite wurde vermerkt, dass es um 1960 von der Galerie des Malers Unterperger aus Cavalese angekauft wurde (RASMO 1981, 22 und Abb. 10, IX)
5.2 zwei Fragmente eines Altarbildes, Stadtmuseum (Museo civico), Bozen
Von 1687 und zeigen die Kirchenväter (RASMO 1981, 23 und Abb. 16)
5.3. Madonna mit Kind und Hl. Josef, Stadtmuseum (Museo civico), Bozen
Privatbesitz, Öl auf Leinwand, vermutlich unvollendet; wurde 1960 in Cavalese gekauft (RASMO 1981, 22 und Abb. 11, X)
5.4 Die Verzückung des Hl. Franziskus, Kapuzinerkonvent
stammt aus dem Kapuzinerkonvent von Eppan
5.5 Altarbild der Hll. Michael und Martin, Pfarrkirche, Rottenpuecheraltar
(RASMO 1981, 23-24)
5.6 Kapuzinerkonvent, Brixen
Gemälde der Eremiten Hll. Paul und Antonius, der Hl. Maria Ägyptiaca und des Eremiten Hl. Paul (Öl auf Leinwand);
vermutlich sind diese Gemälde mit einem Familienmitglied Giorgio Domenico Grasmairs (ein Schüler Albertis), das in den Kapuzinerorden eintrat, in den Konvent gelangt (RASMO 1981, 31)
5.7 Hl. Antonius von Padova mit dem Kinde, Kapelle der ehemaligen Residenz Wenzl, Dietenheim (Teodone)
(nun ist hier die Landwirtschafts- bzw. Haushaltungsschule „Mair am Hof“ untergebracht)
Hl. Antonius von Padova mit dem Kinde, Öl auf Leinwand, um 1700 (Datierung durch den Altar); (RASMO 1981, 27).
Es ist nicht gesichert, dass dieses Altarbild von Alberti Josef bzw. Giuseppe stammt, der ehemalige Direktor des Volks-kundemuseums von Dietenheim, Dr. Hans Grießmair, zieht in Betracht, dass es auch vom „Hauskünstler“ der Freiherren
von Sternbach – Kaspar Waldmann – gefertigt worden sein könnte (Information des Südtiroler Landesmuseums für Volks-
kunde, Dietenheim).
5.8 Pfarrkirche Margreid
Vermutlich stammt der Plan zur Kirche von Giuseppe Alberti, denn dessen Bruder Antonio Alberti war hier seit 1686 Priester. Die Fresken und einige Altarbilder stammen von G. Alberti (EGG, 123-124).
Der Hl. Anton am rechten Seitenaltar soll auch von G. Alberti stammen (WEINGARTNER 1973, 137; RASMO 1981, 25
und Abb. 41). Zwei sehr schlecht erhaltenen Fresken an der Eingangstür zur Kirche und außen an der Mauer der Apsis
(Maria und den vier Heiligen, Antonius von Padua, Gertrud, Augustinus und Florian) wurden um 1694 gefertigt (RASMO
1981, 25; WEINGARTNER 1991, 346).
5.9 Ansitz Hirschprunn (Hauptplatz Nr. 5), Mittelsaal im 2. Stock, Margreid
Im Deckenfresko der Triumph der Keuschheit, 1681 (EGG, 122, 124; WEINGARTNER 1973, 139;) und in den Ecken Wappenmalereien zweier Ehefrauen der Prunner (WEINGARTNER 1991, 353); Ansitz Hirschprunn, Kapelle: Fresko der Hl. Sippe mit den Evangelisten (EGG, 124).
5.10 St. Michael in Mazon, Neumarkt
Am Hochaltar befand sich ein Bild des Hl. Michael, das gestohlen wurde (WEINGARTNER 1973, 157; ebd. 1991, 378).
(TIROL)
5.11 Kloster Fiecht
Acht Gemälde mit den Gründern des Ordens, 1703; ein Stempel des Klosters S. Michele all’ Adige auf dem Gemälde des
Hl. Augustinus lässt auf die Herkunft des Bildes schließen (RASMO 1981, 27).
5.12 Hl. Cecilia, Ferdinandeum, Innsbruck
Öl auf Leinwand, 1673
Dieses Gemälde stammt aus dem Kloster San Michele und wurde 1807 über das Kloster Fiecht nach Innsbruck gebracht (RASMO 1981, 21).
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6.
ABBILDUNGEN
(SÜDTIROL)
6.1.1 Madonna mit Kind, Stadtmuseum (Museo civico), Bozen
(RASMO 1981, Abb. 10)
6.1.2 Madonna mit Kind, Stadtmuseum (Museo civico), Bozen
(RASMO 1981, Detail Farbabb. IX)
6.2. Fragment des Altarbildes von 1687 mit den Kirchenvätern, Stadtmuseum (Museo civico), Bozen
(RASMO 1981, Abb. 16)
6.3.1 Madonna mit Kind und Hl. Josef, Privatbesitz
(RASMO 1981, Abb. 11)
6.3.2 Madonna mit Kind und Hl. Josef, Privatbesitz
(RASMO 1981, Detail Farbabb. X);
6.7 Kapelle der ehemaligen Residenz Wenzl („Mair am Hof“), Altarbild, Dietneheim (Teodone)
Mit freundlicher Genehmigung des Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde in Dietenheim
6.8 Hl, Anton, Pfarrkirche Margreid
Hl. Anton am rechten Seitenaltar (RASMO 1981, Abb. 41).
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7.
BIBLIOGRAPHIE
Erich Egg, Kunst im Südtiroler Unterland, Bozen ²1991, 123-124.
Nicolò Rasmo, Dizionario biografico degli artisti atesini. Volume Primo, Bozen 1980, 57-64.
Nicolò Rasmo, Giuseppe Alberti. Pittore 1640-1716, Trento 1981, 9-31; Abb. 10, 11, 16, 41 und Farbabbildungen IX. und X..
Saur. Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker, Bd. 2, München/Leipzig 1992, 82-83.
Josef Weingartner, Die Kunstdenkmäler Südtirols. II. Band. Bozen mit Umgebung, Unterland Burggrafenamt, Vinschgau, Innsbruck 51973, 137, 139, 157.
Josef Weingartner, Die Kunstdenkmäler Südtirols. Band 2. Bozen und Umgebung, Unterland, Burggrafenamt, Vinschgau,
Bozen 71991, 346, 353, 378. |
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©Maria Theresia Hofmann, März 2009 |
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