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Allio, Andrea der Ältere |
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1.
ALLIO, Andrea der Ältere
Aglio, Alio, d'Allio
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2.
BERUFSBEZEICHNUNG
Baumeister |
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3. BIOGRAPHIE
Geburtsort und -daten sowie Sterbeort und -daten sind nicht bekannt.
Die Allios sind eine weitverzweigte Familie von Bau- und Maurermeistern,
Steinmetzen, Bildhauern oder Stuckateuren, aus
der Umgebung des
Como-Sees. Der Cousin von Andrea Allio d.Ä. stammt
aus Scaria im Val d'Intelvi.
Seit 1630 ist Andrea Allio d.Ä. in Wien nachweisbar, er ist
als erster aus Italien stammende "bürgerliche wiener
Maurer-
meister" in der offiziellen Liste eingetragen (am 20.9.1627
wurde eine neue Handwerksordnung erlassen, wobei das Herkunftsland
keine Rolle mehr spielte; den Vertrag von italienischen uns deutschen
Architekten unterschrieben
Simone Retacco und Cipriano
Biasino).
Einzig bekannte Arbeit Andrea Allios ist der Umbau der Schottenkirche
gemeinsam mit seinem Cousin Andrea Allio d.J. im
Jahr 1643. 1644
beschäftigte er 22 Gesellen in seinem Betrieb. 1646 wurde
er im Ereignisprotokoll unter den 31 Meistern genannt. Laut M. Riesenhuber
scheint er 1652 noch in Urkunden auf (Riesenhuber, 1924, S. 215). |
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4. FAMILIEN-,
FREUNDES- UND AUFTRAGGEBERKREIS
Laut A. Hajdecki kam Andrea Allio bereits verheiratet in den 20er Jahren
des 17.Jahrhunderts nach Wien, der Name seiner
Frau ist nicht
bekannt. Um 1630 wurde sein Sohn Pietro geboren, der bei ihm am
26.2.1643 die Lehre begann (Hajdecki,
1906, S. 10). 1635 fungiert
Andrea Allio als Trauzeuge für den Maurermeister Giovanni
Batista Rossi, 1637 für Giovanni
Battista Vagott, "Maurerpolier
aus Mailand". 1641 und 1642 war er Taufpate für zwei
Töchter (starben vor 1644) von
Andrea Allio d.J. . |
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5.
WERKE (WIEN)
4.1 Schottenkirche
(Freyung),
Abteikirche der Benediktiner, "Unserer Lieben Frau zu
den Schotten"
Abt Johann Walterfinger (1629 bis1641) schloss mit dem Baumeister
Marco Spazio und Antonio Carlone 1638 den
Vertrag
zum Umbau der baufälligen Kirche. Ein Teil der Kirche wurde
abgebrochen. Laut Ferenczy wurde der kranke Carlone durch Andrea
Allio d.Ä. ersetzt (Ferenczy, 1980, S. 56). Nach
dem Tod des Abtes erneuert sein Nachfolger Abt Anton
Spindler
von Hoffegg (1642 bis 1648) am 2.3.1643 den Kontrakt mit Andrea Allio
d.Ä. und d.J. Ein weiterer leitende Bau-
meister war Silvester
Carlone.
Das Langhaus wurde abgerissen, Querschiff und Hauptschiff erhielten
die selbe Höhe, so dass eine Kreuzform entstand.
Die
Westfassade wurde verändert, die zwei Türme jedoch nie
fertig gestellt. Weiters wurde die Gruft umgebaut.
Am 31.5.1648 (Pfingsten) wurde die Schottenkirche von Fürstbischof
Philipp Friedrich Brenner eingeweiht.
Laut G. Litschauer wird an der Bauanlage der Einfluss der
1631 geweihten Jesuiten-/Universitätskirche und vor allem
der Domenikanerkirche aus dem Jahr 1633 erkennbar (Litschauer,
1933, S. 10). |
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6.
BIBLIOGRAPHIE
DEHIO-Handbuch,
Die Kunstdenkmäler Österreichs, Wien. Wien 1954.
DERNJAC, J: Die Wiener Kirchen des 17. / 18. Jahrhunderts. Wien
1906.
FERENCZY, Heinrich: Das Schotttenstift und seine Kunstwerke. Wien
1980.
GUGLIA, E.: Wien. Ein Führer durch Stadt und Umgebung. Wien
1908.
HAJDECKI, Alexander: Die Dynastenfamilien der italienischen Bau-
und Maurermeister der Barocke in Wien. In: Berichte
und Mitteilungen
des Altertumsvereins Wien, Bd.39 (1906). S. 1-83.
LITSCHAUER, Gottfried: Das Schottenstift und das Türkenjahr
1683. Wien 1933.
MORPURGO, Enrico: Gli artisti italiani in Austria. Vol II: Il
secolo XVII. Roma 1962.
ÖKL, Österreichisches Künstlerlexikon von den Anfängen
bis zur Gegenwart, Hg. Rudolf Schmidt, Bd. 1, Wien 1974.
RAPF, Cölestin Roman: Das Schottenstift.(=Wiener Geschichtsblätter,
Bd.13) Wien-Hamburg 1974.
RIESENHUBER, Martin: Die kirchliche Barockkunst in Österreich.
Linz 1924.
SAUR, Allgemeines Künstler-Lexikon. Die bildenden Künstler
aller Zeiten und Völker, Bd.2, München-Leipzig 1992.
SCHAFFRAN, Emerich: Wien. Ein Wegweiser durch seine Kunst. Wien
s.a.
SCHNERICH, Alfred: Wiens Kirchen und Kapellen. Zürich-Leipzig-Wien
1921.
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©Maria-Luise Storch, Oktober 2002 |
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