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Canavese, Cesare Antonio |
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1.
CANAVESE, Cesare Antonio (Antonio; Cäsar Antonius)
Canavesi; Canevesi; Canovese; Canves; Canvese, Cavanesi; Chanavese;
Chaneves; Chanevese; Chanovese; Conivesi;
Conovis; Conowes
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2.
BERUFSBEZEICHNUNG
Bildhauer,
Stuckateur (Saur, Bd. 16, S. 102f.) |
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3. BIOGRAPHIE
* ? 1672, Melano
12. 09. 1739 Wien
Zu bedauern sind die dürftigen Archivalien und der Mangel
an schriftlichen Quellen, die uns kaum Auskunft über Lebensdaten,
Ausbildung und Werdegang von Canavese geben. Man weiß, dass
er in Wien zweimal geheiratet hat: 1698 und 1727. Nachrichten
von Kindern,sowie von Verwandtschaftsverhältnissen sind
uns nicht erhalten.
Im Jahr 1712 wird er als bürgerlicher
Bildhauer geführt und ab 1720 als Hofbildhauer. Canavese
beschäftigte sich in erster
Linie mit dem Entwerfen von Öfen
diverser Residenzen in Wien und auch München. Die Modelle
der prächtigen Öfen des "Wiener Antonio Chanavese"
waren besonders an deutschen Höfen gefragt. |
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4. FAMILIEN-,
FREUNDES- UND AUFTRAGGEBERKREIS
Angaben zur
Familiengenealogie fehlen leider gänzlich. Girolamo (Gerolamo)
Canavesi, ein Bildhauer und Architekt aus
Lugano, der um 1517
tätig war, wird in der einschlägigen Literatur als möglicher
Stammvater der Familie genannt. Ein gleichnamiger Hieronimus (Hieronymus;
ital. Girolamo) Canavesi, um 1525 vermutlich in Mailand geboren,
erscheint ab 1562
in Krakau. Die Familie Canavesi kann dort bis
ins 17. Jh. nachgewiesen werden.
Verwandtschaftliche Beziehungen
zu Cesare Antonio Canavese können jedoch nicht hergestellt
werden. Die spärlichen Quellenangaben erlauben auch keine
Vermutungen hinsichtlich seiner Tätigkeit bzw. seiner Auftraggeber
in Wien. Man weiß lediglich, dass er als Ofenlieferant
am Wiener Hof sehr gefragt war. Die Vermittlung Canaveses nach
München könnte dem bayerischen Residenten in Wien zugeschrieben
werden.
Unter den Zufallsbefunden von Hans Puchta befindet sich
ein interessanter Briefwechsel zwischen dem Bevollmächtigten
des Kurfürsten Max Emanuel von Bayern und dem bayrischen
Residenten in Wien. Im Jänner 1725 kam es zu Vertragsab-handlungen
zwischen dem Bevollmächtigten des Kurfürsten und zwei
Hafnermeistern - Paul Geydter und Johann Georg Perl - sowie dem
"bürgerlichen Bildhauer Antonio Chanavese zu Wien":
Die beiden Hafnermeister und der Bildhauer sollten binnen Jahresfrist
neun Öfen nach von ihnen angefertigten Modellen nach München
liefern (Puchta, S. 115 f.) . |
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5.
WERKE (WIEN)
5.1 Pfarrkirche
zur Hl. Katharina, Atzgersdorf, Wien XXIII., Pfarrhof: Immakulata-Figur,
1. Drittel 18. Jh.
Die Figur
der Maria Immaculata auf einem Putten-Wolkensockel wird eindeutig
Cesare Antonio Canavese zugeschrieben.
5.2
1717 und 1725 wird Canavese für Steinmetzarbeiten an der
Karlskirche in Wien erwähnt: In den Rechnungen erscheint
Canavese für "underschiedliche ziraden von aussen der
Kirche" und erhielt für "Ungenanntes" 400
fl.. (Ilg, S. 643 ff.) Weiters
sind von seiner Hand vier Säulen-
und drei Lisenenkapitelle sowie die aus Lindenholz gefertigte
Balustraden des Oratoriums. 1730 wird er nochmals in den Restzahlungen
der Karlskirche erwähnt.
5.3
1719 lieferte Canavese Ofenentwürfe für die Hofburg
in Wien. In den Hofrechnungen wird er für zwei Öfen in
der "kaiserlich Retirade" und der "großen
Rathstuben" entlohnt (ÖKT 14, S. 279 f.). Im Jahr 1730
erhielt Canavese für Bildhauerarbeiten in
den kaiserlichen
Reichshofratszimmern der Hofburg (im Reichskanzleitrakt) 120 fl.. |
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6.
BIBLIOGRAPHIE
DBI, Dizionario
Biografico degli Italiani, Bd. 17, Rom 1974
DEHIO-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs, Wien,
X. bis XIX. und XXI. bis XXIII. Bezirk, Wien 1996
DEHIO-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Deutschlands, Oberbayern,
München 1964
Hajdecki, A., in: Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, 1. Abt.,
VI., 1908
Ilg, Albert, Fischer von Erlach, Wien 1895
Missong, Alfred, Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen
und Kapellen Wien 1970
ÖKT XIV, Österreichische Kunsttopographie, Wien 1914
Puchta, Hans, Ars Bavarica 3, 1975
Riesenhuber, M., Die kirchliche Barockkunst in Österreich,
Linz 1924
Saur, Allgemeines Künstler Lexikon, Bd. 16, Leipzig 1997
Thieme-Becher, Allgemeines Künstler Lexikon, Bd. 5: 1911;
Bd. 6: 1912 |
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©Marianne
Faustmann, Mai 2002 |
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