2.
BIOGRAPHIE
Künstlerfamilie
Es gibt biographische Schwierigkeiten die verschiedenen Künstlerverwandschaften
und ihre einzelne Tätigkeiten richtig zustellen, da die Gefahr
einer Verwechslung verschiedene Träger desselben Namens entsteht,
die vom 15. bis 17. Jahrhundert tätig waren.
Künstlerfamilie, deren zwei Hauptzweige aus den beiden benachbaren
Orten Rovio (Bez. Mendrisio) und Scaria
(Val d'Intelvi) stammen.
Die Carlone/Carloni aus Rovio wirkten besonders in Italien und die
aus Scaria größtenteils im Norden, in Deutschland, Österreich
und in der Schweiz und waren in der Regel Architekten und Stuckateure.
Über die Carloni-Familie von Scaria gibt es sehr wenige archivalische
Belege, diesbezüglich soll man unterstreichen, dass die
sich im Pfarrarchiv von Scaria befindenden anagraphischen Daten
nur bis zum Jahr 1710 zurückgehen: "Liber Baptismatorum,
Matrimonium, Mortuorum" (1710 bis 1850). Kann sein, dass vor
diesem Zeitalter nicht üblich war Daten einzutragen.
Es gibt jedoch nur zwei Dokumente die wichtig sein könnten:
Ein Protokoll einer sog. Versammlung des Bezirkes der
Gemeinde Scaria
vom Jahr 1593, wo alle Familienhäupter genannt werden und eine
"Aufzählung der Seelen" sog. "Stato d'Anime"
eingetragen im Jahre 1641. Leider ist das Privatarchiv der Familie Lanfranconi, Künstlererwerber,
nicht verfügbar; laut
J. Sturm in seiner Dissertation in Wien
befindet sich in diesem Privatarchiv genug Material über die
anderen Carloni-Mitglieder obwohl er hauptsächlich über
Carlo Antonio geschrieben hat. Das Problem wurde zum Teil gelöst, in dem man einige Notar-
akte
des Staatsarchivs von Como durchschauen konnte.
Gegen Ende
des 18. Jahrhunderts hat sich der Nachname Carlone in Carloni
abgeändert und kann sein, dass er aus dem comaskischen
"carlun" (Maiskolben) abgeleitet wurde, da in einem
Gemälde von Carlo Innocenzo Carloni "Selbstbildnis des
Malers mit Familie" (Privatbesitz Brini Carloni) sein kleinster
Sohn einen Maiskolben in der Hand hält, wahrscheinlich Symbol
des Familienwappens |