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Colombo, Luca Antonio |
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1.
COLOMBO, Luca Antonio (Luca Aurelio)
Colomba; Columba (Saur,
1997, 374)
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2.
BERUFSBEZEICHNUNG
Maler (Saur,
1997, 374) |
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3. BIOGRAPHIE
* 14.11.1674, Arogno im Tessin
† 22.12.1737 ebenda (Saur, 1997, 374) |
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4. FAMILIEN-,
FREUNDES- UND AUFTRAGGEBERKREIS
Sohn des Malers,
Stuckateurs und Architekten Giovanni Battista Colombo.
Laut Thieme-Becker
auch dessen Schüler (Thieme-Becker, 1912, 250). Saur zufolge
erhielt Colombo seine Ausbildung wahrscheinlich bei Carlo Antonio
Bussi (Saur, 1997, 374).
1691 wird Colombo als Taufpate in Arogno genannt. 1698 fand die
Taufe seines Sohnes Giovanni Battista, ebenfalls in Arogno, statt.
1702 ist der Künstler vermutlich in Wien. Spätestens
1710 befindet er sich in Ludwigsburg, wo er fünf Jahre später
Hofmaler wird. Dort schafft er neben Fresken auch Gemälde
und entwirft u.a. Theaterkulissen und Tapeten. Zu seinen zahlreichen
Mitarbeiter zählen Emanuel Wohlhaupter (1715-18), Ernst Friedrich
Angst (1717-21) und Hans Speth (1714-21),
(Saur, 1997, 374). |
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5. WERKE
(BURGENLAND)
5.1 Fresken
der Wallfahrtskirche in Frauenkirchen
Luca Antonio Colombo erhielt seinen ersten großen Auftrag
1702 von Graf Paul Esterházy. Der Künstler freskierte
die gesamte Kirche mit Szenen aus dem Leben und der Passion Christi,
dem Marienleben und verschiedenen Heiligenlegenden. Szenen
aus
der Heilsgeschichte befinden sich in den Scheitelfeldern, von
Osten nach Westen folgen aufeinander Verkündigung, Darstellung im
Tempel, der 12-jährige Jesus unter den Schriftgelehrten, Kreuzigung,
Auferstehung, Himmelfahrt und im
Vorjoch die Krönung Mariae.
In den Kappenfeldern finden sich Szenen aus der Passion und Verklärung
in polychromer
Malerei, abwechselnd mit Feldern in rotgelber Camaieux-Malerei und die Darstellung von Engeln mit Marterwerkzeugen.
In
den Schildbogen der Nordwand stellte der Maler Kardinal Bonaventura,
Franz von Assisi, Antonius von Padua, Bischof
Ludwig von Toulouse,
Petrus von Alcantara, Bernhardin von Siena, Johannes Capistran,
die sieben marokkanischen Märtyrer und Franziskus Solan mit Indianern
dar.
Die Seitenkapellen wurden alle um und nach 1700 ausgestattet.
Wiederum von Osten nach Westen:
Die Wandmalereien der ersten Seitenkapelle auf der linken Seite
zeigen die Verlobung Mariae, Christi Geburt und im Gewölbe
den Traum Josephs, Ruhe auf der Flucht und Jesus in der väterlichen
Werkstätte.
Die erste Kapelle auf der rechten Seite beinhaltet
Mariae Tempelgang und im Gewölbe die Heiligen Anna und Maria,
die heilige Familie und Mariae Verkündigung.
Die Malerei
der zweiten Kapelle links stellt die Predigt des Johannes am Jordan
und im Gewölbe Mariae Himmelfahrt dar.
In der zweiten Kapelle
rechts befindet sich die Darstellung der Fischpredigt des Hl.
Antonius; im Gewölbe die Darstellung
des Hl. Antonius.
Die
dritte Seitenkapelle auf der linken Seite zeigt im Gewölbe
die Hl. Katharina, die dritte Kapelle der rechten Seite ein noli
me tangere und im Gewölbe den Tod der Hl. Magdalena.
Die
vierte Seitenkapelle links stellt die Buße des Hl. Sigismund
und die Hl. Johanna von Nikodemien, den Teufel besiegend,
dar;
im Gewölbe wird die Hl. Helena gezeigt.
Die vierte Kapelle der rechten Seite beinhaltet Darstellungen
von Christus in Emmaus und dem Hl. Franziscus von Assisi, im dazugehörigen
Gewölbe malte Colombo den Triumph der Hl. Barbara (Dehio-Burgenland, 1980, 101f). |
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6.
BIBLIOGRAPHIE
BRUN, Schweizer
Künstlerlexikon, 1903
DBI, Dizionario biografico degli italiani XXVII, 1982
DEHIO- Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs, Burgenland,
1980
FÜSSLI, Geschichte der besten Künstler der Schweiz,
IV
ÖKL IV, Österreichisches Künstlerlexikon von den
Anfängen bis zur Gegenwart, verfasst von Rudolf Schmidt,
1978
SAUR, Allgemeines Künstler-Lexikon, Die Bildenden Künstler
aller Zeiten und Völker, 1997
THIEME, Ulrich, BECKER, Felix, Allgemeines Lexikon bildender Künstler
von der Antike bis zur Gegenwart, 1912 |
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©Ursula
Plangger, Mai 2005 |
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