5.
WERKE
(WIEN)
5.1 Servitenkirche
Mariä Verkündigung, Wien IX, 1684
1651 - 1670
wird die Kirche unter der Bauleitung von Carlo Carlone erbaut.
Wahrscheinlich ist auch er der Planverfasser
des Zentralbaues.
Während der Türkenbelagerung 1683 wird die Kirche leicht
beschädigt und 1684 wird Francesco Martinelli
mit den Ausbesserungsarbeiten
beauftragt. Schon 1685 war die Restaurierung der Kirche vollendet.
5.2 Palais
Esterházy, Wien I, 1685
Auf dem Areal,
wo das Palais Esterházy errichtet wurde, standen zuvor
mehrere Bürgerhäuser, die Paul I. Esterházy erwarb.
Die Bürgerhäuser stammten aus dem 13. und 14. Jh. Am
11. Juli 1685 schloss Paul I. Esterházy mit dem bürgerlichen
Maurermeister Francesco Martinelli einen Vertrag, in welchen sich
dieser zu Umbauarbeiten der Bürgerhäuser verpflichtete
(Vertrag zitiert in PERGER, S.25). Aus diesem Dokument ersieht
man, dass damals noch kein Neubau, sondern bloß Adaptionsarbeiten
vorgesehen waren. 1695 wurden die Freihäuser dann aber doch
durch einen Neubau ersetzt. Bei der Frage nach dem Verfasser der
Pläne, gehen die Meinungen in der Literatur auseinander.
Gängig ist die Zuschreibung "Art des Giovanni Pietro
Tencala"(PERGER, S.29), der zwischen 1688 und 1699 in Wien
tätig
war. Es wird aber auch der am Palais und anderen Esterházy
Bauten beschäftigte Maurermeister Francesco Martinelli als
Planverfasser in Erwägung gezogen (PERGER, S.29).
5.3 Peterskirche,
Wien I, 1701- 33
1679 veranlasste
Kaiser Leopold I. den Bau der Peterskirche. Die Pläne stammen
ursprünglich von Gabriel Montani, von
Lukas von Hildebrandt
wurden sie verändert und ausgeführt. 1701 erfolgt die
Grundsteinlegung. 1733 war der Zentralbau
mit Kuppel fertiggestellt.
Unter den Baumeistern erscheint auch Francesco Martinelli auf.
(BURGENLAND)
5.4 Der
Neubau der Pfarr- und Wallfahrtskirche (Basilika) Mariä Himmelfahrt
von Frauenkirchen wurde vom
Architekten und Baumeister F.
Martinelli im Auftrag des Fürsten Paul I. Esterházy
durchgeführt. Die Grundsteinlegung des Kirchenbaues erfolgte
1695, die Fertigstellung 1702 und noch im gleichen Jahr am 19.11.1702
wurde schließlich die Weihe
der Kirche vollzogen.
Die einheitliche und mächtige Barockkirche von Frauenkirchen
liegt auf einem freien Platz in der SO-Ecke des Marktplatzes.
Sie gilt mit einer Länge von 53 Metern, einer Breite von
18 Metern und einer Höhe von 23 Metern als die größte
Kirche Burgenlands, die etwa 2000 Menschen Platz bietet. Die Fresken
im Inneren der Kirche stammen vom italienischen Künstler
Luca Antonio Colombo (Columba) und werden durch die reiche Stuckierung
von Pietro Antonio Conti ergänzt, wodurch der gesamte Kirchenraum
seine barocke Eleganz erhält. |
7.
BIBLIOGRAPHIE
Berichte
und Mitteilungen des Alterthums- Vereines zu Wien. Bd. XVIII,
Wien 1879, S.143, 158.
CZEIKE,
Felix, Wien, Kunst, Kultur und Geschichte der Donaumetropole,
DuMont Kunstreiseführer, Köln 1999; S.150.
DEHIO,
Wien, Die Kunstdenkmäler Österreichs, von Justus Schmidt
und Hans Tietze, Neubearbeitet von Anton Macku und Erwin Neumann,
Verl. von Anton Schroll & Co. Wien- München 1954; S.
37, 143, 144.
KIRCHENFÜHRER,
Nr. 819, Hugo Schnell (Hg.) Servitenkirche Wien, Verl. Schnell
& Steiner, München- Zürich 1965.
KRAUS,
Wolfgang; MÜLLER, Peter, Wiener Palais, Blanckenstein Verl.,
München- Wien 1991; S.62.
PERGER,
Richard, Das Palais Esterházy in der Wallnerstraße
zu Wien, Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte,
Publikationsreihe des Vereins für Geschichte der Stadt Wien,
Band 27, Verein für Geschichte der Stadt
Wien, Wien 1999;
S.25, S.29.
RIESENHUBER,
Martin P., Die kirchliche Barockkunst in Österreich, Verl.
der christlichen Kunstblätter, Linz 1924; S. 249.
SCHNERICH, Alfred, Wiens Kirchen und Kapellen in Kunst- und Kulturgeschichtlicher
Darstellung, Amalthea Verl., Zürich, Leipzig, Wien, 1921.
THIEME,
Ulrich, BECKER, Felix, Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler
von der Antike bis zur Gegenwart, E.A. Seemann, Leipzig 1930;
S.164.
weiters:
CZEIKE, Felix,
Das Burgenland, Kunstreiseführer, DuMond Verl., Köln
1988, S. 174-178. (ABB.: Fassade Frauenkirchen,
S. 146)
FIDLER,
Peter, Habil. Schrift: Architektur des Seicento, Baumeister, Architekten
und Bauten des Wiener Hofkreises,
Innsbruck 1990, S. 47f.
FREY,
Dagobert, Kunsthistorisches Institut des Bundesdenkmalamtes (Hg.),
Das Burgenland, seine Bauten und
Kunstschätze, Verl. Anton
Schroll & Co, Wien 1929; S. XVIf., (ABB.: Grundriß von
Frauenkirchen, S. XVII)
HAJDECKI,
Die Dynasten-Familien der italienischen Bau- und Maurermeister
der Barocke in Wien, Berichte des Altertums-Vereines zu Wien,
XXXIX, Wien 1906, S. 55ff.
KIRCHENFÜHRER,
Basilika Frauenkirchen, Christliche Kunststätten Österreichs,
Nr. 17, Verlag St. Peter (Rupertuswerk), Salzburg 1961; S. 1-8
PERSCHY,
Jakob Michael: Burgenländische Landesausstellung, Die Fürsten
Esterházy, Magnaten Diplomaten und Mäzene, Eisenstadt
1995; (ABB.: Kupferstich von Frauenkirchen von 1702 (1703?), S.
124)
RABER,
P. Ludwig, Franziskanerkloster Frauenkirchen (Hg.), Frauenkirchen,
Burgenland, Reischl-Druck, Salzburg 19??
(nach 1971); S. 1-5
RIESENHUBER,
Martin P., Die kirchliche Barockkunst in Österreich, Verl.
der Christlichen Kunstblätter, Linz 1924; S. 248
SCHLATZER,
P. Michael, Basilika Frauenkirchen, Burgenland, Verlag St. Peter,
Salzburg 2000; S. 10, 12
SCHMELLER-KITT,
Adelheid, Dehio-Handbuch Burgenland, Verl. Anton Schroll &
Co, Wien 1980; S. 100ff.
THIEME, Ulrich, BECKER, Felix, Allgemeines Lexikon der Bildenden
Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Bd. 24,
Verl.
E. A. Seemann, Leipzig 1930; S. 164 (163ff.) |