5.
WERKE (OBERÖSTERREICH)
5.1 Pfarrkirche Baumgartenberg, ehem. Zisterzienserstiftskirche, BH Perg
5.1.1 Pfarrkirche
Stattete zusammen mit seiner Werkstatt um 1696/97 die von Carlo Antonio Carlone 1697 barockisierte Kirche mit Fresken
aus (Decke und Wände, mit Ausnahme der unvollendet gebliebenen Seitenschiffjochen). Die insgesamt 121 Bilder wurden
1962 restauriert und zerstörte frei ergänzt. Das Programm umfasst die Verherrlichung Mariae durch den Zisterzienserorden
und Bernhard von Clairvaux.
Im Langhaus Darstellungen von Propheten, Szenen aus dem Leben des heiligen Bernhard und anderer Heiliger sowie musizierende Engel.
Im Querschiff Schutzheilige und Ordensritter, Visionen des heiligen Bernhard und ein Bildnis des Stifters Otto von Machland.
Im Chor die Krönung Mariae, im Umgang Szenen aus dem Leben Jesu, in den Gewölbefeldern die Rosenkranzgeheimnisse, Evangelisten, Kirchenväter und Ordensstifter.
Bei dem Bild des Evangelisten Lukas die Signatur Mazzas (DEHIO, 2003, S. 86).
5.1.2 Klosterkapelle
Um 1700 stattete Mazza zusammen mit seiner Werkstatt die Decke und Wände mit Fresken aus (Gottvater von Engeln umgeben, Tempelgang Mariae, Geburt Mariae) (DEHIO, 2003, S. 91).
5.2 Stift Kremsmünster, Kremsmünster , BH Kirchdorf
Fertigte Fresken in der Prälatenkapelle des Abteitraktes an, es besteht ein Vertrag vom 11. November 1676 (ÖLT LXIII, 1. Teil, 1977, S. 372 f.). Die schon bestehende (und ausgemalte) Kapelle wurde 1676 in einen vormals als Archiv verwendeten Raum verlegt und 1682 um einen um einen westlich gelegenen Raum erweitert. Mazzas Fresken befinden sich im jetzigen Altarraum: In vier Feldern des Gewölbes sind musizierende Engel dargestellt. Die Fresken im Erweiterungsteil sind vermutlich nicht von Mazza und nicht sakral. Sie nehmen Bezug auf den Abt als Hausherrn (ÖKT XLIII, 1. Teil, 1977, S. 373).
5.3 Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt, Pfarrkirchen im Mühlkreis, BH Rohrbach
In der Annakapelle befanden sich Fresken von Mazza, die er um 1701 schuf. Heute übertüncht (DEHIO, 2003, S. 597).
(NIEDERÖSTERREICH)
5.4 Pfarrkirche, ehemalige Kollegiatsstiftskirche ARDAGGER am mittelalterlichen Verkehrsweg (Herfurt – Umgehung der Donaustruden) nördlich der Stadt Amstetten.
Deckenmalerein entstanden um 1680 wurden früher Johann Däläro zugeschrieben, (Landinger 1949, 56). Leo Baumann: „Zwischen 1690 und 1700 hat der Maler Johann Däläro aus Bologna sowohl die Kartuschen mit Fresken wie auch einen
Großteil des Stukkos bemalt." Wenn auch die Malerei des Däläro sich mit der Kunst der späteren Daniel Gran oder
Maulpertsch nicht messen kann, muss ihm doch für sein feines Farbempfinden hohe Anerkennung gezollt werden.
In der
neuen kunstgeschichtlichen Forschung werden die Fresken eindeutig Iacopo Antonio Mazza (Dehio, Niederösterreich 2003, 73 und Berndl-Forstner 1999, 315) zugeschrieben.
Propst Melchior von Pergen ließ 1678 die Kirche innen barockisieren. Im Sanctuarium schuf Mazza die Personifikationen Glaube, Liebe als Frau mit einem Kind auf dem Schoß, Hoffnung. Am Scheidbogen chorseitig Margaretenvision der Kaiserin Agnes. Im Chor, im westlichen Feld des Ostjoches und im östlichen Feld des Westjoches zwei Szenen aus dem Martyrium
der heiligen Margarete (ihre Folterung und Enthauptung) sowie Maria und Josef. Vorne eine bekrönte Frau; Agnes von Poitou, Stifterin und Gemahlin Heinrichs III. wendet sich bittend an die Hl. Margareta. An der gegenüberliegbenden Wand die Inschrift unter dem Doppeladler: „Agnes Henrici III. Imperatoris Contoralis in partu periclitans fundavit et dotavit hanc collegiatam ecclesiam Ardacensem in honorem Sanctae Margaritae Vinginis et Martyris Anno Domini MXLIX.” In den Kappen: dem
heiligen Leopold (Markgraf Leopold von Österreich) erscheint die Magna Mater Austriae sowie die Patrone der Stifspfarren
mit Kirchenansichten: Der Hl. Jakobus der Ältere, Patron der Kirche von Zeillern, der Hl. Stephanus mit zwei Engeln, Patron
der Kirche von Stephanshart, weiters der Hl. Nikolaus von Bari, der Wasserpatron und Patron von Ardagger und die Hl. Ottilia mit zwei Engeln, die jeweils ein Augenpaar, sowie Buch und Kelch halten. Ihr ist die Kirche von Kollmitzberg geweiht. Im Farbfeld vor dem Hochchor die Geschichte: „Rudolf von Habsb urg begegnet einem Priester mit dem Allerheiligsten“.
Im Westen die Heiligen Maria und Josef. In den vier Fensterlaibungen unter- und innerhalb der Putzmedaillons (Bandgitter)
und einzelne Heilige in Camaieux-Technik.
– An der chorseitigen Triumphbogenwand stuckierter Reichsadler mit Kartuscheninschrift, langhausseitig die Kreuzigung.
– Im Mittelschiff, an der Tonne drei große Szenen, tafelbildartig in Quer-Langpässen: Rudolf von Habsburg einem Priester
sein Pferd üerlassen, in den Kappen die Delphische und die Cumöische Sibylle. Urteil Salomos, in den Kappen Johannes
der Täufer und Noah mit Arche: Triumph der Kirche, in den Kappen Petrus und Paulus sowie Moses und Elias (die vier
letzten Darstellungen 1834 übermalt und 1934 von Franz Walliser retuschiert). Um das Heilig-Geist-Loch, Pfingstfest.
Die Ausstattung der westlichen Joche ging 1834 verloren (Dehio, Niederösterreich 2003). |
7.
BIBLIOGRAPHIE
AIGNER Thomas (Hg.): Kollegiatstift Ardagger. Beiträge zu Geschichte und Kunstgeschichte, St. Pölten 1999
Baumann Leo, http://www.farfeleder.at/Stift_Ardagger/kirche.htm, am 29. 1. 2007
Berndl-Forstner Herbert, Zu Bau- und Ausstattungsgeschichte von Kirche und Stift in der Neuzeit, In: Aigner Thomas, Kollegiatstift Ardagger. Beiträge zu Geschichte und Kunstgeschichte, St. Pölten 1999, 315-334
DEHIO – Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs, Oberösterreich, Wien 1956
DEHIO – Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs, Oberösterreich Band I, Das Mühlviertel, Wien 2003
DEHIO – Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs, Niederösterreich, südlich der Donau; Teil I, A bis L Wien 2003, S 73
LANDINGER J., Ardagger, Stifts- und Pfarrgeschichte 1049-1949
Österreichische Kunsttopographie, Band XLIII, Die Kunstdenkmäler des Benediktinerstiftes Kremsmünster, 1. Teil, Das Stift - Der Bau und seine Einrichtung, Wien 1977 |