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Piazoll, Domenico |
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1.
PIAZZOL, Domenico (Dominikus I.)
Piazzoli; Piassall; Piassoll;
Piazol (THIEME-BECKER, 1992, 571)
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2.
BERUFSBEZEICHNUNG
Stuckateur |
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3. BIOGRAPHIE
Über
Geburtsort und Geburtsdaten des Künstlers gibt es keinerlei
Hinweise, auch über seine Vorfahren ist nichts bekannt.
Piazzol lebte im Mariazellerhof in der Johannesgasse in Wien und
verstarb dort völlig verarmt vor dem 31. Oktober 1719 in
Wien. Seine Witwe Katharina musste aufgrund ihrer tristen finanziellen
Lage um Aufnahme in das allgemeine Bürgerspital ansuchen (HAJDECKI,
1906, 77). Laut Riesenhuber wäre das Sterbedatum vor dem 27.
März 1722 anzusetzen.
1686 fertigte er die Stuckarbeiten im Langhaus der Pfarrkirche
in Hietzing, ebenso sind Arbeiten im Stift und in der Kirche
von
Dürnstein überliefert. 1698 stuckierte er in Zusammenarbeit
mit Hans Georg Greiner, der die Fresken in den Feldern fertigte,
die Gewölbe des Haupt- und Querschiffs der Stiftskirche Klosterneuburg,
war danach auch für Stift Zwettl und Schloss
Mirabell in
Salzburg tätig (KUNST UND KUNSTHANDWERK, 1900, 210; RIESENHUBER,
1924, 465). |
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4. FAMILIEN-,
FREUNDES- UND AUFTRAGGEBERKREIS
Die Maurer-,
Baumeister- und Stuckatorenfamilie Piazzoli stammt aus Mailand
(Como) und war im 17./18. Jh. in Wien tätig (THIEME-BECKER,
1992, 571).
Der Ehe mit Katharina entstammten sechs Kinder: Hans Georg, geb.
1685, Stuckateur in Steyr und Maria Barbara, geb.
1673, verh.
Wißhofferin, die ihren Vater hatte bestatten lassen. Ebenso
sind die Namen von Maria Elisabeth, geb.1678
und Johannes Dominik,
geb.1681 (Pate: Johannes Moro), überliefert. Maria Elisabeth,
geb. 1671, deren Pate C. Carlone war, verstarb 1673 und Anna
Katharina, geb. 1681, musste ebenso einjährig begraben werden (HAJDECKI,
1906, Tafel X). |
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5.
WERKE (WIEN)
Stuckarbeiten
im Langhaus der Pfarrkirche in Hietzing
Ab 1686 stuckierte Piazzol mit Christoph Prändl? das Langhaus
der Pfarrkirche in Hietzing (THIEME-BECKER, 1992, 571). Vielleicht
hat er auch mit Georg Greiner? die Stuckarbeiten verrichtet (RIESENHUBER,
1924;465).
Die flachgewölbte Decke
ist durch Kartuschen und Rahmen gegliedert,
die in der Mitte ein großes Mitteloval und seitlich jeweils
zwei kleinere ovale Flächen umgeben, die Fresken über
Marienleben enthalten. Die Ecken sind mit Steinvasen geschmückt. |
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6.
BIBLIOGRAPHIE
HAJDECKI ALEXANDER,
Die Dynasten-Familien der italienischen Bau- und Maurermeister
der Barocke in Wien, in: Berichte und Mitteilungen des Altertums-Verein
zu Wien, 34 (1906) 76,77
KUNST UND KUNSTHANDWERK 3, 1900, 210
RIESENHUBER Martin, Die kirchliche Barockkunst in Österreich,
Linz 1924
THIEME-BECKER, Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler
von der Antike bis zur Gegenwart, München 1992,XXVI, 571
TIETZE H., Die Denkmale der Stadt Wien: XI-XXI. Bezirk (Österreichische
Kunsttopographie 2) Wien 1908, 64-67 |
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©Gerlinde
Graninger, Juni 2004 |
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