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Institut für Kunstgeschichte Innsbruck
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SCONZANI, Ippolito

 

1. SCONZANI, Ippolito (Hippolyt)
Sconzoni, Scanzoni

2. BERUFSBEZEICHNUNG

Perspektivmaler (Freskant)

3. BIOGRAPHIE

Perspektivmaler aus Bologna, 18. Jh., Geburts- und Sterbedaten unbekannt.

1711 unter seinem Schwiegervater Antonio Beduzzi (Saur, S. 224) an der Ausmalung des Saales im Melkerhof in Wien tätig. Seit 1716 Gehilfe Rottmayrs bei Ausmalung der Stiftskirche in Melk: erhält 1722  400 fl. "wegen Mallung [sic] der 6 Oratorien", 100 fl. "wegen Malung des Figuralchores per Abschlag" und eine Restzahlung v. 500 fl. "wegen anheur verfertigter Architectur Mallerey". Grosses Deckengemälde von 1719: Triumph des Hl. Benedikt im Bildersaal der Prälatur in Melk. 1723/24 Perspektivmalereien der Decke im Marmorsaal des Stiftes St. Florian bei Linz, Oberösterreich; 1714 Perspektivmalereien der Decke in der Kunstkammer (jetzt Mineralienkabinett) ebda. (Thieme-Becker, S. 400).

„Probst Johann Baptist Födermayr schloss am 30. Oktober 1723 einen Vertrag mit dem Architekturmaler [Sconzani] zur Verfertigung der Architekturmalerei in Öl an der Decke der Kunstkammer. Ende Mai 1724 war Sconzani mit der Arbeit fertig. 1724 führte er die Architekturmalerei für den Marmorsaal aus. Am unteren Rand des Deckengemäldes über der nördlichen Saalwand befindet sich die Signatur: INVENTOR ET PICTOR ARCHITECTURAE HIPPOLYTUS SCONZANI BONONIENSIS MDCCXXIV” (Schriftl. Mitteilung des Bibliothekars der Stiftbibliothek St. Florian).
 
5. WERKE (OBERÖSTERREICH)

5.1 Stift Melk an der Donau
1716ff.: Architekturmalerei in der Stiftskirche zu Melk (die Figurmalereien stammen von J. M. Rottmayr),
1719ff.: Deckenfresko des Prälatensaales (Riesenhuber, S. 567 bzw. 590).

5.2 Stift St. Florian bei Enns/OÖ
Im Stift St. Florian begann Sconzani 1723 die Architekturmalerei des großen Saales, die er 1724 vollendete.

1723 malte er auch eine Perspektive im Gang der Kunstkammer, jetzt Naturalienkabinett, und im folgenden die Architektur-malerei ebda. (Riesenhuber, S. 567 bzw. Dehio 1958, S. 270).
1723-1724 erhielt der Marmorsaal seine Ausmalung durch Altomonte (Figuralmalerei) und Sconzani (Architekturmalerei) (Riesenhuber, S. 597).
Bei den Florianer Bildwerken (Kaisersaal) fungierte Sconzani als Architekturmaler ( Wien: Berichte des Altertums-Vereines,
S. 64).

Die Architekturstücke im Hauptsaal stammen von „Hippolyt“ Sconzani ( Kunst- und Kunsthandwerke, S. 183).
Im Bildersaal schuf der „Wiener Hofmaler“ Sconzani die Decke (Österreichische Kunsttopographie, S. 7).

6. BIBLIOGRAPHIE

Benezit: Dictionnaire des peintres sculpteurs dessinateurs et graveurs, Band 12. Gründ, 1999
Berichte des Altertumsvereines zu Wien, Band XLVIII, 1915-18
Berichte u. Mitteilungen des Altertumsvereines. Wien, 17 (1877) 148, 156; 49 (1916) 64
Czerny, A.: Kunst und Kunstgewerbe im Stifte St. Florian. Linz, 1886
Czerny, A.: Kunst und Kunsthandwerk, 2 (1899) 183
Dehio, G.: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, 2. Abt.: Österreich, 2 (1935)
Dehio, G.: Die Kunstdenkmäler Österreichs, Oberösterreich. Wien: Anton Schroll & Co, 1958
Frimmel, T. v.: Blätter f. Gemäldekunde, 3 (1907) 56
Kunst- und Kunsthandwerk, 2. Jg. Wien: Artaria, 1899
Österreichische Kunsttopographie 3 (1909): Die Denkmale des politischen Bezirkes Melk [in Niederösterreich], p. 189,
193, 199, 201, 293
Österreichische Kunsttopographie 48 (1988): Die Kunstsammlungen des Augustiner-Chorherrenstiftes St. Florian
Riesenhuber, M.: Die kirchliche Barockkunst in Österreich, Linz: Verlag der "Christlichen Kunstblätter", 1924
Saur allgemeines Künstlerlexikon, 8. München, Leipzig: Saur, 1994, p. 224
Thieme-Becker: Künstlerlexikon, 3. Leipzig: E. A. Seemann, 1936

©Victoria Neuner, Feber 2004

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