100. Schulklasse im Archäologischen Universitätsmuseum
Die Vermittlung von archäologischem Wissen an eine interessierte Öffentlichkeit gehört zu den Kernaufgaben des „Archäologischen Museums Innsbruck – Sammlung von Abgüssen und Originalen der Universität Innsbruck“. Neben Führungen für Einzelpersonen und Gruppen sowie der Teilnahme an öffentlichkeitswirksamen Großveranstaltungen stellen v.a. Schülerinnen und Schüler eine wichtige Zielgruppe dar, die durch gezielte Programme schon in jungen Jahren erstmals in Kontakt mit der Universität gebracht werden.
Nach ausführlicher Vorbereitung konnte daher im Herbst 2013 die neue museumspädagogische Vermittlungsschiene „Zeitreise in die Vergangenheit – Die Welt der Antike“ gestartet werden, die sich erstmals gezielt direkt an Schulklassen richtet. Die Programme bieten dabei in enger Abstimmung mit den Unterrichtsinhalten der jeweiligen Lehrerinnen und Lehrer Einblicke in das Alltagsleben der Antike, vor allem auch von Kindern, also Themen, welche aus der Gegenwart heraus einen sozialen und gesellschaftlichen Bezug zur Lebenswelt der Antike herstellen. Weit über 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Tirol meldeten sich in den beiden letzten Jahren zu den Programmen des Museums an. Durch die zielgruppen- und altersgerechte Adaption der einzelnen Workshops, die ein flexibles Eingehen auf Interessen, Vorkenntnisse und Unterrichtsinhalte ermöglicht, konnten unterschiedliche Schultypen von der Volksschule, über Haupt- und Neue Mittelschule bis zu Gymnasien ins Museum im ATRIUM-Zentrum für Alte Kulturen kommen. Insbesondere die dortige Infrastruktur bietet ideale Rahmenbedingungen für die Vermittlungsarbeit.
Schülerinnen und Schüler des Elisabethinums in Axams als 100. Klasse im Museum
Kürzlich konnte im Rahmen der Vermittlungsschiene „Zeitreise in die Vergangenheit – Die Welt der Antike“ die 100. Klasse im Museum begrüßt werden. Regina Hundegger-Traweger, Wolfgang Kofler und Marina Salinger kamen mit 15 Kindern der Inklusionsklasse der Privaten Schule Elisabethinum in Axams schon zum wiederholten Male ins Museum. Die Klasse, die sowohl von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf als auch von Kindern ohne Förderbedarf besucht wird, begab sich unter der engagierten Leitung von MMag. Lukas Egger und Mag. Nicole Mölk, Archäologen und Vermittler des Universitätsmuseums, auf die Spuren der Römer in Tirol. Gemeinsam wurde die Antike „vor unserer Haustüre“ anhand der zahlreichen im Museum ausgestellten Funde von den bedeutendsten römischen Plätzen Tirols, der Römerstadt Aguntum sowie dem Militärlager Veldidena in Innsbruck erkundet. Mit einer kleinen Feier bei Kuchen und Orangensaft klang der Workshop gemütlich aus.
Drittmittelfinanzierte Vermittlungsaktivitäten
Die Vermittlungsaktivitäten und das verantwortliche Personal des Programms „Zeitreise in die Vergangenheit – Die Welt der Antike“ werden fast ausnahmslos über Drittmittel finanziert. Im Rahmen der Ausschreibung „Kinderuni-Aktivitäten 2013 und 2015“ des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, in welcher die Förderung von Kinderuniversitäten, also altersgemäß und didaktisch zeitgemäß gestaltete Vorlesungs- und Workshop-Programme für Kinder und Jugendliche im Vordergrund steht, wurde nach Begutachtung durch eine Experten-Jury das Programm des Universitätsmuseums bereits zum zweiten Mal zur Förderung empfohlen. Weitere finanzielle Unterstützung erfolgte durch das ehemalige Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, das Bundeskanzleramt, das Land Tirol und das Vizerektorat für Forschung. Die von den Fördergebern vorgeschriebene umfangreiche Evaluierung in Form eines zweiseitigen Feedbackbogens stellt den Programmen zudem ein ausgezeichnetes Zeugnis aus.
„Wir freuen uns sehr über den regen Zuspruch, die Teilnahme von Schulkassen aus ganz Tirol und die positiven Rückmeldungen zu unseren Programmen und hoffen, dass wir trotz der äußerst angespannten Personalsituation auch im kommenden Jahr die Aktivitäten des Museums weiterführen können“, so Ass.-Prof. Mag. Dr. Florian Müller, der Leiter des Archäologischen Universitätsmuseums.
(Florian M. Müller)