Metamorphosen von Skulpturen im Wandel der Zeit

Die Projektgruppe „Kunst und Wirtschaft“ veranstaltet im Rahmen des Forschungsprojektes „Die Organisation von Kunst: Die Praxis einer Paradoxie? Transdisziplinäre Analysen und Konzepte zur Theorienbildung“ eine Ausstellung im Augustinermuseum Rattenberg.
Die Ausstellung Verwandlungen ist vom 12. Juni bis 1. Oktober im Rattenberg.
Die Ausstellung Verwandlungen ist vom 12. Juni bis 1. Oktober im Rattenberg zu sehen.

Mag. (FH) Susanne Fenkart, Mag. phil. Ursula Marinelli und Mag. rer. soc. oec. Birgit Schönegger bilden das Kuratorinnen- und Organisationsteam. Projekt und Ausstellung werden von a.o. Univ.-Prof. Sybille Moser-Ernst vom Institut für Kunstgeschichte und von a.o. Univ.-Prof. Martin Piber vom Institut für Organisation und Lernen begleitet. Als Aktionsforschungsprojekt ist die Ausstellung in die beiden Forschungszentren „Organization Studies“ und „Politische Kommunikation und die Macht der Bilder“ eingebettet.

 

Im Rahmen der Forschungsarbeit werden zentrale Aspekte des Kunstmanagements einer transdisziplinären Betrachtung unterzogen. Beispielsweise werden betriebswirtschaftliche Konzepte zusammen mit museumskundlichen und museologischen Überlegungen reflektiert sowie soziale und gesellschaftliche Auswirkungen der Organisation von Kunst betrachtet. Die Forschungsinitiative beschäftigt sich mit organisationalen Rahmungen von Kunst, ihrer Entstehung und möglichen Konsequenzen. Die Organisation der Ausstellung wird in einem Aktionsforschungsprozess wissenschaftlich begleitet. Hierbei wird der Verständigungsprozess der betriebswirtschaftlichen Leitung, der künstlerischen Leitung, der Kuratoren, der Künstler und anderer Stakeholder in einem musealen Kontext analysiert.

 

Die praktische Ausführung der geplanten Ausstellung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Augustinermuseum Rattenberg. Sie trägt den Titel „Ver-Wandlungen – Metamorphosen von Skulpturen im Wandel der Zeit“ und verdeutlicht, wie Kunstwerke im Laufe der Zeit immer wieder Verwandlungen unterliegen. Die Miteinbeziehung der permanenten Sammlung von Holzskulpturen in die Sonderausstellung ermöglicht einen neuen Blick auf die Bestände des Museums. Die Kombination von Leihgaben und Fotografien mit den Arbeiten von Aron Demetz macht die Verwandlung mittelalterlicher und zeitgenössischer Skulpturen sichtbar.

Konnten im Mittelalter Holzfiguren in Form von beweglichen Gliederpuppen verwandelt werden, veränderten im Barock textile Kleider aber auch Farbe die Skulpturen, um sie an den damals gängigen Zeitgeschmack anzupassen. Im 19. Jhdt. wurden mit dem Aufkommen von Denkmalpflege und Restaurierung dieselben Skulpturen im gut gemeinten Glauben wieder farbig verändert. Im 20. Jhdt. sah man diese Verwandlungen als falsch verstandene Rückbesinnung auf das Mittelalter und ging daran, farbige Fassungen abzunehmen oder zu konservieren. Im 21. Jhdt. wird die Verwandlung zum eigenen Thema in der Kunst. Anhand der zeitgenössischen Werke des Holzbildhauers Aron Demetz, der seine Werke ebenfalls mit Farbe gestaltet, zeigt die Ausstellung, dass diese Art der Kunstproduktion auch heute aktuell ist. Die Arbeiten von Aron Demetz waren unter anderem bei der letzten Biennale in Venedig zu sehen.

 

Die Ausstellung rückt handwerkliche Aspekte der Kunstwerke, insbesondere Restaurierungs- und Fassarbeiten, in den Vordergrund. Die Kunstwerke sollen in einer ungewohnten Perspektive gezeigt werden und damit den menschlichen Umgang mit der Kunst thematisieren. Die Eröffnung findet am 11. Juni um 19:00 im Augustinermuseum Rattenberg statt. Die Ausstellung ist vom 12. Juni bis zum 1. Oktober 2010 (täglich von 10 – 17 Uhr) zu sehen.

 

„Wir bedanken uns bei Dr. Hermann Drexel (Kustos des Augustinermuseums Rattenberg) und bei unseren Förderern für die ausgezeichnete Zusammenarbeit: Herzlichen Dank an das Land Tirol, die Erzdiözese Salzburg, die Gemeinde Rattenberg und an die Universität Innsbruck. Ferner danken wir unseren Sachsponsoren: Schmidhammer Helmut, Kunst- und Bauverglasung und der Spedition DB Schenker“, so die Projektverantwortlichen.

(ip)

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