Responsibility to Protect
„Responsibility to Protect”, auf Deutsch die „Schutzverantwortung”, ist der Versuch, der Macht und Tatenlosigkeit der Internationalen Gemeinschaft in Krisenfällen und bei humanitären Katastrophen erfolgreich entgegenzuwirken, d.h. bei Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Extremfall auch gegen den Willen des betroffenen Staates tätig zu werden. Ursprünglich auf der Ebene des Peacekeeping angesiedelt, nimmt das Konzept R2P, das sich seit 2001 in mehreren Etappen und unter starker kanadischer Beteiligung entwickelt hat, auch andere Bereiche wie Diplomatie, Medien und Literatur in die Pflicht. Die 19 Beiträge des vorliegenden Sammelbandes, die das Konzept und die Geschichte seiner Verwirklichung zum Teil durchaus kritisch beleuchten, umfassen sowohl grundlegende Stellungnahmen zu einem neuen Verständnis von Souveränität als auch Fallstudien zu politisch brisanten Situationen (Sudan, Afghanistan). Darüber hinaus thematisieren sie jenseits der vordergründigen politischen oder diplomatischen Verantwortung die Verantwortung der Medien als Informationsquelle und bewusstseinsbildende Instanz und den Beitrag der Literatur, über ein dokumentarisches Schreiben und die Aufarbeitung von Traumata hinausgehend Konfliktlösungsstrategien zu entwerfen.
Das Buch wird am 29.11.2012 um 18:00 Uhr im Claudiasaal, Claudiana, Herzog-Friedrich-Straße 3 in Innsbruck von Ursula Moser und Peter Hilpold vorgestellt. Im Anschluss lädt das Zentrum für Kanadastudien zu einem Umtrunk.
Informationen zum Buch
Responsibility to Protect
Peacekeeping, Diplomacy, Media, and Literature
Responding to Humanitarian Challenges
Ursula Mathis-Moser (Hg.)
ISBN 978-3-902719-77-5
brosch., 368 Seiten
engl., franz.
2012, innsbruck university press
Preis: € 29,90