Grenzverwischungen. Vielfältige Lebensweisen im Gender-, Sexualitäts- und Generationendiskurs - Herausgegeben von Jutta Hartmann 2004
Im Mittelpunkt des Buches stehen Fragen zur Gestaltung geschlechtlicher und sexueller Existenz- und Lebensweisen in unterschiedlichen Altersstufen. Ausgangspunkt ist die Erkenntnis, dass die Pluralisierung von Lebensformen und die Relativierung von Lebensalter aktuelle gesellschaftliche Entwicklungsprozesse sind, die frühere Selbstverständlichkeiten der Lebensgestaltung in Frage stellen. Dabei erweisen sich auch Geschlechtlichkeit und Sexualität als biographisiert.
Mit der Aufweichung geschlechtlicher und sexueller Kategorien und Lebensverläufe einher geht das janusköpfige Potenzial von Erweiterung und Bedrohung, von Lust und Angst. Für Erziehungswissenschaft und soziale Arbeit stellt sich die Aufgabe, die Veränderungen für die Konstitutionsprozesse der Individuen, für deren Selbstverständnisse und Bewältigungsstrategien zu erforschen und Schlüsse für eine weitere Professionalisierung der pädagogischen und psychosozialen Arbeit zu ziehen.
Diesen innovativen Debatten wendet sich das Buch zu. Entlang generationenbezogener Forschungs- und Praxisfelder interessieren unter dem Motto "Grenzverwischungen" besonders jene Prozesse, die gängige Normalitätsvorstellungen irritieren, indem sie die vorherrschenden Zweiteilungen von Männlichkeit und Weiblichkeit, Homo- und Heterosexualität, traditionellen und alternativen Lebensformen, Erwachsen- und Nichterwachsensein in Frage stellen.
Mit Beiträgen von:
Lothar Böhnisch, Peter Ebel, Sabine Fabach, Edgar Forster, Bettina Fritzsche, Kristina Hackmann, Jutta Hartmann, Barbara Keddi, Christian Klesse, Thomas Kugler, Susanne Luhmann, Andrea Maihofer, Olaf Stuve, Anne Thiemann, Anja Tervooren, Elisabeth Tuider.
Sozial- und Kulturwissenschaftliche Studientexte
Band 9, Innsbruck 2004, STUDIA Universitätsverlag