Zu den Linien
In der Wiener U-Bahn kann man einem Blinden folgen, um alles Dunkle hinter sich zu lassen. Im winterlichen Schnee des Val di Sella im Trentino suchen zwei Frauen und ein Mann die leisen Spuren ihrer Vergangenheit. Ein Wellness-Hotel in den Bergen entpuppt sich als Endstation für eine gedemütigte Ehefrau. Und unter den Klängen eines Konzerts von Maurice Ravel zerrinnt ein scheinbares Glück. Ob am westlichsten Punkt Europas oder im heimatlichen Meran, ob als Kind in Mailand oder einfach nur am Fluss entlang, immer folgen die Protagonisten in Anne Marie Pirchers Geschichten den Linien, die das Leben zeichnet. Mit nüchterner Melancholie, mit Andeutung und Aussparung erzählt die Autorin souverän von Zeiten des Übergangs, von der Komik und Tragik des scheinbar Alltäglichen – und von der Ambivalenz des Daseins.
„Dabei beobachtet sie voller Hingabe und Sorgfalt die Menschen, die sich nur unzureichend in ihrer Welt zurechtfinden, deren Leben und Erleben ihre Gegenwart zu einer Herausforderung, zu einer großen Aufgabe werden lässt, die darin besteht, den Zeichen der Sprache, den Zeichen der Welt eine Bedeutung zu geben.“ Eva Maria Stöckler, Literaturhaus Wien
Das Buch wird am 13. November um 20:00 Uhr im Literaturhaus am Inn präsentiert.
Informationen zum Buch
Zu den Linien
Erzählungen
Anne Marie Pircher
ISBN 978-3-902866-18-9
Hardcover mit Schutzumschlag, 144 Seiten
2014, edition laurin bei innsbruck university press
Preis: € 16,90