Mit der Großstadt aus der Armut
Arme Länder – reiche Länder, Erste Welt – Dritte Welt, Ausbeutung, Landflucht, Slumbildung. All dies sind Begriffe, über die im Zusammenhang mit globaler wirtschaftlicher Entwicklung fast täglich zu lesen ist. Noch immer sind die durchschnittlichen, kaufkraftbereinigten Pro-Kopf-Einkommen in den USA rund 13 Mal so hoch wie in Indien, in der Schweiz mehr als 40 Mal so hoch wie in Mali. Noch immer wird behauptet, dass die Erste Welt ihren Wohlstand in hohem Maße der Ausbeutung der Dritten Welt verdanke. Tausende arme Menschen verlassen tagtäglich ihre ländliche Umgebung in der Hoffnung, in den wachsenden Megastädten Arbeit und Einkommen zu finden. Die meisten von ihnen finden sich vorerst in den Elendsvierteln oder Slums wieder, während sich gleichzeitig auch die Wohnviertel der mittleren und oberen Schichten weiter ausbreiten.
Der Schlüssel zum Weg aus der Armut ist eine steigende Produktivität der menschlichen Arbeit. Sie wurde seit dem späten 18. Jahrhundert vor allem durch die Industrialisierung erreicht. Industrialisierung findet statt, wenn Großstädte entstehen. Konzentrierte Massenmärkte sind notwendig, damit industrielle Massenproduktion für potentielle Unternehmer Sinn macht. Großstädte als entscheidende Ursache für Industrialisierung – eine neue These, die alle bisherigen Erklärungsversuche falsifiziert und in einem weltweiten Vergleich empirisch untermauert wird.
Das Buch wird am 6. Oktober 2015, 18:00 Uhr im New-Orleans-Saal, Innrain 52, 1. OG präsentiert.
Informationen zum Buch
Mit der Großstadt aus der Armut
Industrialisierung im globalen Vergleich
Franz Mathis
ISBN 978-3-902936-78-3
brosch., 264 Seiten, 12 Karten, 20 Abb., 47 Grafiken, 41 Tab.
2015, innsbruck university press
Preis: 27,90 Euro