fadin’to whiteout
Zum zehnten Gründungsjubiläum im Jahr 2005 erhielten die Wunderkammern der Swarovski Kristallwelten einen besonderen Annex: In einem weißen Monolithen vor dem Riesen wird ein polares Phänomen inszeniert, welches im Englischen als »whiteout« bezeichnet wird - die Auflösung jeglicher Konturen und Wahrnehmungsgrenzen durch einen Reflexionsgleichstand zwischen Schnee und Wolken. Die Rauminstallation »fadin’to whiteout« ging als eines von drei Siegerprojekten aus einem Studentenwettbewerb zum Thema »Arctic« hervor, welcher Swarovski im Frühjahr 2005 mit dem »institut für experimentelle architektur.hochbau« der Universität Innsbruck veranstaltete. »fadin’to whiteout« wurde von den beiden Architekturstudenten Ursula U. Ender und Albert F. Elmenreich entworfen und durch die Jury, bestehend aus Kristallwelten Geschäftsführer Dr. Andreas Braun, Professor Kjetil Thorsen und dem isländischen Künstler Ólafur Elíasson, zur Umsetzung ausgewählt. Der Pavillon wurde im November 2005 eröffnet und ist bis Ende 2008 für die Öffentlichkeit zugänglich.
»fadin'to whiteout« stellt eine räumliche Lichtinstallation dar, die durch absolute Reduktion der Form, durch gezielten Einsatz von weißem Licht und weißem Rauschen und der dadurch herbei geführten Auflösung jeglicher Wahrnehmungsgrenzen zur puren Selbstwahrnehmung führt. Weiß wird als audio-visuelles Medium eingesetzt und charakterisiert Alles und Nichts. Diese ambivalente Abstraktion bietet die Möglichkeit zur neuen Lesbarkeit. Sie öffnet den Raum für Visionen und Interpretationen.
Als Projektabschluss wurde von Ursula U. Ender und Albert F. Elmenreich eine künstlerische Projektdokumentation in Form eines Buches gestaltet. Interessierte werden sowohl im Pavillon als auch durch dieses Buch mit einem Übermaß an Weiß konfrontiert. Das Buch ist »Weiß auf Weiß« gedruckt und somit Thema und konsequentes Gestaltungsprinzip. Nur durch Konzentration, Interesse und bewusste Aktivität kann sich der Rezipient das Phänomen »weiß« in seinen differenzierten Ausformulierungen aneignen. In diesem Fall ist […] »Abwesenheit die nachdrücklichste Form der Präsenz« (Paul Virilio).
Das Buch wurde im Eigenverlag herausgegeben und ist am »institut für experimentelle architektur.hochbau« auf der Architekturfakultät der LFU Innsbruck erhältlich.