Buchtipp: Johanna Dohnal. Innensichten österreichischer Frauenpolitiken. Innsbrucker Vorlesungen
Die Bundesministerin a.D. und Pionierin österreichischer Frauenpolitik, Johanna Dohnal, gibt in diesem Werk, das auf einer Gastprofessur an der Innsbrucker Fakultät für Politikwissenschaft und Soziologie zurückgeht, einen Überblick über die Entwicklung von Frauenpolitik in Österreich von den ersten frauenpolitisch relevanten Reformen der 1970er-Jahre über die Institutionalisierung der Frauenpolitik als eigenem Politikfeld bis hin zur Zusammenarbeit mit der Autonomen Frauenbewegung und den Auseinandersetzungen innerhalb der SPÖ. Dank dieser „Innensichten“ ermöglicht sie tiefe Einblicke in die Mechanismen österreichischer Politik sowie deren männlich geprägte Strukturen.
In Johanna Dohnals Rückblick auf gut zwei Jahrzehnte Frauenpolitik wird deutlich, was erreicht werden konnte, aber auch, wie Abwehr- und Abwertungsmechanismen gegenüber Frauen subtiler wurden. Gegen die neoliberale Rede von der vollendeten Gleichstellung zu argumentieren ist schwieriger als gegen offenen Sexismus. Die Vorlesungen von Johanna Dohnal zeigen, dass eine Politik für mehr Geschlechterdemokratie nie einfach war, aber auch, dass es notwendig ist zu kämpfen, denn: „Wenn wir uns nicht selbst befreien, so bleibt es für uns ohne Folgen.“ (Peter Weiss)
Johanna Dohnal. Innensichten österreichischer Frauenpolitiken. Innsbrucker Vorlesungen
hrsg. von Erika Thurner und Alexandra Weiss;
Tiroler Studien zu Geschichte und Politik/ Band 9
Das Buch erscheint im Studienverlag und ist Ende Juni im Buchhandel und über den Verlag zu beziehen.
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