Kopf der Woche: Isabelle Philipp
Molekulare Mechanismen, die die Interaktion zwischen Zellen und die damit verbundenen Änderungen in der Zellform regulieren, sind vor allem bei der Regeneration, der Tumorbildung und der Embryonalentwicklung wichtig.
Die Untersuchungen, die die junge Forscherin derzeit durchführt, werden an einem einfachen, vielzelligen Tier durchgeführt: dem Süßwasserpolyp Hydra. Hydra ist bekannt für nahezu unbegrenzte Regenerationsfähigkeit und kann im Extremfall spontan völlig intakte Hydrapolypen aus Lösungen von Einzelzellen regenerieren (Reaggregation).
In bisherigen Arbeiten wurden die Auswirkungen von Wachstumsfaktoren der "Wnt" Familie auf Zellformänderungen bei der Gewebebildung in Hydra untersucht. In Zukunft soll eine systematische Charakterisierung all der Gene, die während der ersten Schritte des Reaggregationsprozesses (Bildung organisierter Gewebsschichten) aktiviert werden, durchgeführt werden.
Bislang charakterisierte Gene in Hydra zeigen erstaunlicherweise große strukturelle und funktionelle Ähnlichkeit mit Entwicklungsgenen hochorganisierter Wirbeltiere. Dies lässt auf ein besseres Verständnis der entsprechenden molekularen Mechanismen bei höheren Organismen und dem Menschen hoffen.
Das Projekt, an dem Philipp arbeitet, wird im Rahmen einer Arbeitsgruppe unter der Leitung von Univ. Doz. Dr. Bert Hobmayer durchgeführt und vom FWF und der LFU unterstützt.
Zur Person
Isabelle Philipp wurde im Jänner 1978 in Darmstadt, Deutschland, geboren und begann dort auch ihr Biologiestudium an der TU Darmstadt. Die junge Forscherin absolvierte schon während ihrer Studienzeit zahlreiche Praktika in Deutschland und auch in Boston, USA. Im Jahr 2002 schloss sie ihr Studium in Darmstadt ab und kam im Feber 2003 nach Innsbruck um an ihrer Dissertation zu arbeiten. Seit dem forscht sie in der Arbeitsgruppe um Univ. Doz. Dr. Bert Hobmayer und Univ.-Prof. Dr. Reinhard Rieger am Institut für Zoologie und Limnologie.