Kopf der Woche: Anton Zeilinger
„Das Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) ist stolz, Anton Zeilinger als einen seiner wissenschaftlichen Direktoren im Team zu haben“, freut sich Prof. Rainer Blatt, der geschäftsführende Direktor des Instituts. „Zeilinger kann auf eine enorme Fülle von wichtigen Ergebnissen seiner Forschungstätigkeit zurückblicken, die allen Interessierten als Meilensteine in Erinnerung geblieben sind“, betont Blatt. So zum Beispiel die bahnbrechenden Arbeiten zur Quantenkommunikation, zur Teleportation mit Photonen und zur Verschränkung einer der charakteristischsten Eigenschaften von Quantensystemen.
Die Spitze der Quantenforschung traf sich vergangenes Wochenende zu einer Konferenz in Wien. Es wurden die neuesten Forschungsergebnisse in zahlreichen Vorträgen und Posterdiskussionen vorgestellt. Unter den Wissenschaftern war auch Anton Zeilinger, dessen 60. Geburtstag mit der Konferenz zusammenfiel.
Zur Person
Der am 20. Mai 1945 im oberösterreichischen Ried geborene Anton Zeilinger studierte in Wien Physik und Mathematik und promovierte 1971 am Institut für Atomphysik. Während er in Wien zunächst als Assistent und dann als außerordentlicher Professor tätig war, zog es ihn immer wieder ins Ausland. 1990 kam er zurück nach Österreich und baute an der Universität Innsbruck eine Arbeitsgruppe auf. Hier gelangen ihm 1995 die ersten störungsfreien Messungen von Quantenzuständen und 1997 die erste Teleportation eines Lichtteilchens. Mit diesen Experimenten begeisterte Zeilinger jedoch nicht nur die Fachwelt. Es gelang ihm damit auch, eine breitere Öffentlichkeit für die Phänomene der Quantenwelt zu interessieren. 1999 wechselte er dann nach Wien, wo er mit spektakulären Experimenten weiter von sich Hören machte. So sandte er verschränkte Photonen über immer größere Distanzen durch die Stadt Wien und führte die erste mit Quantenkryptografie verschlüsselte Banküberweisung durch. Erst vor kurzem realisierte Zeilinger mit seiner Arbeitsgruppe einen so genannten Einweg-Quantencomputer, wie ihn der Innsbrucker Theoretiker Hans Briegel vor einigen Jahren vorgeschlagen hatte.