Kopf der Woche: Anna Iwanowa
Anna Iwanowa entwickelte ein eigenes Modell zur Aufklärung der Wirkungen von Arbeitstätigkeitsmerkmalen und organisationalen Bedingungen auf die Gesundheit, das Erleben und das Verhalten der arbeitenden Menschen. Dieses Modell untersuchte sie in verschiedenen empirischen Studien äußerst genau und habilitierte sich mit diesen Arbeiten im Jahr 2000 an der Akademie der Wissenschaften in Bulgarien zum ersten Mal. Neben ihrer Forschungsarbeit unterrichtete sie auch regelmäßig Arbeits- und Organisationspsychologie an drei Universitäten in Bulgarien.
Im Jahr 2001 wurde Prof. Iwanowa als Vertragsassistentin an das Institut für Psychologie der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck bestellt. Sie befasste sich weiterhin mit der Überprüfung und Präzisierung des von ihr in Bulgarien entwickelten Modells und konnte anhand von umfangreichen Stichproben in Österreich, Italien und Liechtenstein empirische Belege für dessen nationalitätsunabhängige Gültigkeit belegen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen hat sie im Jahr 2004 in ihrer Habilitationsschrift „Das Ressourcen-Anforderungen-Stressoren Modell. Bezüge zur Gesundheits- und Persönlichkeitsförderlichkeit in der Arbeitswelt“ zusammengefasst und sich an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck zum zweiten Mal habilitiert.
Prof. Anna Iwanowa hat sich in den letzten 20 Jahren mit theoretischen und methodischen Fragen und Problemen der humanorientierten Arbeits- und Organisationsgestaltung sowohl in Forschung als auch in der Lehre befasst. Sie ist dabei nicht ermüdet und stellt sich derzeit neuen Anforderungen im Rahmen des Demokratieforschungsprogramms des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Das laufende Projekt lautet – Organisationale Demokratie: Ressourcen für soziale, demokratieförderliche Handlungsbereitschaften.
Zur Person:
Anna Iwanowa wurde in Sofia in Bulgarien geboren. Nach ihrer Matura an dem deutschsprachigen Gymnasium in Sofia absolvierte sie ihr Psychologiestudium in Deutschland an der Technischen Universität Dresden mit ausgezeichnetem Erfolg. Der Promotion mit magna cum laude folgte die Auszeichnung mit dem „Hermann Ebbinghaus“-Preis für hervorragende Leistungen in der psychologischen Forschung für junge WissenschafterInnen. Nach ihrer Dissertation und ihrer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der TU Dresden kehrte Frau Iwanowa nach Bulgarien zurück und wurde dort Mitarbeiterin am Institut für Psychologie der bulgarischen Akademie der Wissenschaften.