Kopf der Woche: Prof. Ulrike Tappeiner
Zentrales Forschungsgebiet der neuen Professorin ist die Ökologie von Gebirgslebensräumen. „Ein wesentlicher Schwerpunkt meiner Forschungsaktivitäten in den nächsten Jahren“, so Tappeiner, „wird die Prozessforschung auf der Ökosystemebene sein. Im Mittelpunkt stehen dabei ökologische Folgen von globalen Veränderungen auf Gebirgsökosysteme und auf damit zusammenhängende Ökosysteme in Tallagen (highland-lowland interactions).“ Schlüsselfragen, wie der Wasserhaushalt und die Stabilität von Ökosystemen, aber auch die Verknüpfung von Biodiversität und Ökosystemfunktionen stehen dabei im Vordergrund.
Innsbruck hat eine lange Tradition in der Prozessanalyse von terrestrischen Ökosystemen. In den letzten Jahren hat die Prozessanalyse und Modellierung auf der Landschaftsebene an Bedeutung gewonnen. „Die Kombination von ökologischen Untersuchungen auf der Plotebene mit GIS-basierten Modellen und Szenarientechniken auf der Landschaftsebene, wird einen weiteren wichtigen Schwerpunkt meiner zukünftigen Forschungsaktivitäten darstellen“, betont die neue Professorin.
Neben diesen, eher grundlagenorientierten Forschungsansätzen, ist Tappeiner auch die anwendungsorientierte Seite ihrer Forschung wichtig. Die Themen, die sie hier vertiefen wird, liegen v.a. im interdisziplinären Schnittfeld Ökologie – Ökonomie. Dazu ist die Fortführung einer bereits etablierten interdisziplinären Forschungskooperation mit der Fakultät für Volkswirtschaft und Statistik der LFUI geplant.
Zur Person:
Ulrike Tappeiner, 1959 in Bozen geboren, hat an der Universität Innsbruck Biologie und Informatik studiert und 1985 promoviert. Im selben Jahr wurde sie Assistentin am Institut für Botanik der LFU Innsbruck, wo sie sich 1996 im Fach Ökologie habilitierte. Tappeiner hatte mehrfach Leitungsfunktion in europäischen Forschungsprojekten inne, und organisierte erfolgreich eine Reihe von internationalen Tagungen. Zusätzlich zu ihrer Tätigkeit an der Uni Innsbruck nahm sie auch Gastprofessorenaufenthalte an den Universitäten Bayreuth (D) und Evora (P) wahr, und betreut das Institut für Alpine Umwelt an der Europäischen Akademie wissenschaftlich. Im Sommer 2005 lehnte Prof. Tappeiner den Ruf auf eine W3 Professur für Ökosystemforschung an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster ab. Ab 1.10.2005 wurde sie als Universitätsprofessorin für Ökosystemforschung und Landschaftsökologie an die LFU Innsbruck berufen.