Kopf der Woche: Dr. Hartmut Häffner
Vom Problem der Vernetzung
Seit fünf Jahren forscht Dr. Häffner an den Grundlagen für einen Quantencomputer in Innsbruck. Als zentrales Hindernis für eine endgültige Realisierung hat sich die Verkopplung von Quantensystemen herauskristallisiert. „Die Schwierigkeit liegt in der Vernetzung“, so Häffner. Deshalb wird in der neuen Projektarbeit „Kopplung von Ionenfallen-Quantencomputern“ versucht, mehrere Quantensysteme mit Hilfe von Drähten zu verbinden um so die Kapazität des Quantencomputers zu erhöhen. Die quantenmechanische Bewegung eines gespeicherten Ions induziert Strom in den Drähten, der sich dann auf die Bewegung der Ionen in einem anderen Quantencomputer auswirkt. Mit dieser Methode könnte die Quanteninformation über supraleitende Drähte übertragen werden.
Preise und Forschungsstipendien
Dr. Häffner wurde bereits mehrfach ausgezeichnet: 2000-2001 erhielt er das Feodor-Lynen Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung und 2002 den Dissertationspreis der Universität Mainz. 2002-2004 bekam er das Marie-Curie Stipendium der Europäischen Union, im Juni 2006 erhielt er einen der fünf diesjährigen START-Preise, die höchste nationale Auszeichnung für Nachwuchswissenschaftler.
Zur Person:
Hartmut Häffner wurde am 10.10.1970 in Mainz geboren. Bereits als Kind zeigte er großes Interesse an der Natur und Gegenständen. Mit zehn Jahren wollte er eine Schreinerkarriere einschlagen, entschied sich dann aber doch für ein Physik-Studium an der Johannes-Gutenberg-Universität, wo er im Jahr 2000 promovierte. Neben seiner wissenschaftlichen Mitarbeit an der „Gesellschaft für Schwerionenforschung, Darmstadt“ und an der Johannes-Gutenberg-Universität war Dr. Häffner auch als Gastwissenschafter am „National Institute for Standards and Technology“ in Gaithersburg (USA) tätig. Im November 2001 nahm er seine Arbeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Experimentalphysik an der LFU Innsbruck auf. Seit Oktober 2004 ist Dr. Häffner am Institut für Quantenoptik und Quanteninformatik tätig.
Über den Verlauf seines zukünftigen Lebensweges ist sich Dr. Häffner noch nicht sicher. Nur eines steht fest: er will glücklich und zufrieden sein, eine sinnvolle Lebensperspektive entwickeln, einen Beitrag zur Gesellschaft leisten und ständig auf der Suche nach neuen Herausforderungen bleiben.