Kopf der Woche: A. Univ.-Prof. Arch. Dipl. Ing. Dr. Maria Schneider
Ihre Arbeit mit dem Titel „Städtebau im Spannungsfeld zwischen Globalisierung und lokaler Identität“ beschäftigt sich mit den gesellschaftlichen und gestalterischen Veränderungen von Städten und Siedlungen
„Bedingt durch die Globalisierung entwickeln sich Städte und Siedlungen als auch bestehende und zukünftige Tourismusdestinationen weltweit immer mehr zu einem städtebaulichen und architektonischem Einheitsbrei. Das bedeutet, dass kulturelle Werte und Strukturen sowie Traditionen, egal welchen Ursprungs, verloren gehen und die Authentizität eines Ortes, einer Region oder eines Landes zu verschwinden droht“, beschreibt Maria Schneider die Problematik, mit der sie sich sowohl in der Lehre als auch in der Praxis intensiv beschäftigt.
Städtebau aus globaler Sicht
Für ihre Arbeiten betrieb Schneider Recherchen in Form von Studentenexkursionen in globalen Destinationen, wie z.B. in China (Hongkong, Schanghai, Peking). In diesem Jahr war das Reiseziel Dubai. Im Rahmen von Führungen und einem interdisziplinären Workshop auf der American University of Sharjah (organisiert von Frau Arch. DI Ursula Faix) konnten die TeilnehmerInnen sämtliche Tendenzen des globalen Städtebaus studieren sowie die globale Vereinheitlichung besonders gut erkennen. Beeindruckt von dieser rasant wachsenden Metropole befindet sich bereits ein Buch über diese Tatsachen aus städtebaulicher Sicht mit allen ökonomischen, politischen, sozialen, kulturellen und ökologischen Hintergründen in Produktion.
Doch nicht nur ihre Forschungstätigkeit zeichnen Schneider als herausragende Wissenschafterin und Architektin aus, auch die Mitwirkung an nationalen und internationalen Konferenzen, Projekten und mit Preisen versehenen Studentenwettbewerben prägten und prägen ihre berufliche Laufbahn wesentlich. Wichtig ist ihr hier vor allem die interdisziplinäre Zusammenarbeit, um konzeptionell alle Fachbereiche und erforderlichen Aspekte mit einfließen zu lassen und um dem Anspruch der Nachhaltigkeit gerecht zu werden.
Praxisbezogene Arbeit
Auf Grund ihres Bestrebens, universitär auch praxisbezogene Beispiele zu bearbeiten, finden seit längerem Kooperationen in Form von studentischen Projektarbeiten mit verschiedenen Gemeinden statt, unter Einbeziehung der Gemeindevertreter und der Einwohner. Die Nachfrage steigt und die Projekte werden inzwischen auch von den Gemeinden und dem Amt der Stadt- Und Dorferneuerung in der Landesregierung finanziell unterstützt.
„Die Kombination von Wissenschaft, Forschung und Praxis in der Architektur und im Städtebau ist mir sehr wichtig, vor allem ihm Hinblick auf die Lehre“, betont Maria Schneider.
Zur Person
Maria Schneider absolvierte ihr Studium der Architektur an der LFU Innsbruck und schloss dieses 1985 ab. 1993 erhielt sie die Befugnis der Architektin in Innsbruck. 1992 trat sie in den universitären Dienst der LFUI ein, wo sie auch ihre Dissertation mit dem Titel „Ein villaggo in den Dolomiten“ schrieb, und sich mit dem alpinen Bauen in den Dolomiten am Beispiel des Feriendorfes „Corte di Cadore“ von Arch. Edoardo Gellner beschäftigte. Neben Lehrtätigkeiten an der HTL Imst, der Organisation und Teilnahme an internationalen Konferenzen und Workshops sowie der Teilnahme an nationalen und internationalen Projekten veröffentlichte die Wissenschafterin, die in Innsbruck gemeinsam mit Arch. DI Michael Pfleger erfolgreich ein Architekturbüro betreibt, Beiträge in renommierten Fachzeitschriften und Büchern und ist Mitglied in Kommissionen und Beiräten.