Kopf der Woche: Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Maria Iliescu
Maria Iliescu ist eine der angesehensten Persönlichkeiten der internationalen sprachwissenschaftlichen Romanistik. Sie gilt als eine der wenigen VertreterInnen der Gesamtromanistik. In ihrer fast 50 Jahre dauernden wissenschaftlichen Tätigkeit - die sie seit den vergangenen 25 Jahren in Innsbruck ausübte - beschäftigt sie sich mit den romanischen Sprachen Mittel-, Süd- und Osteuropas (insbesondere Französisch, Italienisch, Rätoromanisch, Rumänisch) sowie mit Vulgärlatein und allgemeiner Sprachwissenschaft.
Aus dieser Arbeit sind über 400 Publikationen hervorgegangen, die sich durch ihre Vielseitigkeit der behandelten Themen (historische, moderne und zeitgenössische) und die Methodenpluralität auszeichnen. So verfasste sie u.a. zusammen mit Louis Mourin die erste und einzige umfassende Verbalmorphologie aller romanischen Sprachen.
Prof. Iliescu genießt am Institut für Romanistik den Ruf einer ausgezeichneten Lehrerin, die für die Betreuung der Studierenden viel Zeit und Engagement aufwendete.
Zur Person:
Maria Iliescu wurde in Wien geboren, 1939 zog die Familie in die Bukowina (Rumänien). Von 1947 – 1950 studierte Maria Iliescu klassische Philologie und allgemeine Sprachwissenschaft an der Universität Bukarest. 1967 folgte das Doktorat in Romanischer Sprachwissenschaft. Von 1952 bis 1972 war sie leitende wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für Sprachwissenschaft der rumänischen Akademie der Wissenschaft. In der Zeit von 1972 bis 1982 war Maria Iliescu ordentliche Professorin für romanische und allgemeine Sprachwissenschaft an der Universität Craiova (Rumänien). Nach einem zweijährigen Kampf erlaubte das kommunistische Rumänien 1983 die Ausreise. Seitdem arbeitete sie bis 1993 an der Universität Innsbruck – erst als Gast- und dann als Vertragsprofessorin. Von 1988 bis 1998 war sie auch als Professore associato an der Universitá di Trento tätig. Seit 1994 ist Maria Iliescu Honorarprofessorin an der Universität Innsbruck. Sie hielt bis 2003 Vorlesungen an der Uni Innsbruck und betreute bis 2005 Diplomanden und Dissertanten der Universität.
Maria Iliescu erhielt im Laufe ihrer Karriere zahlreiche Ehrungen, wie beispielsweise den Großen Rumänischen Staatspreis 2. Klasse (1954), das Ehrendoktorat der rumänischen Universitäten Timisoara (1998) und Bukarest (2005) und den Wissenschaftspreis des Landes Tirol (2005).