Kopf der Woche: Ao.Univ.-Prof. Dr. Christine Engel
Die Medaille ist nach dem russischen Dichter Alexander Puschkin benannt. Puschkin (1799–1837) hat in der russischen Literatur und Kultur einen ähnlichen Stellenwert wie Goethe oder Schiller im deutschsprachigen Raum. „Ich freue mich, dass die Auszeichnung mit dem Namen einer Persönlichkeit verbunden ist, zu der ich eine persönliche Beziehung habe, und mit einem Autor, dessen Werke ich wegen ihres prägnanten Stils und seines Ringens um eine adäquate knappe Form besonders schätze“, so Christine Engel, die seinerzeit den Kunstmärchen Puschkins ihre Diplomarbeit widmete.
Christine Engel forscht und lehrt in den Bereichen der russistischen Literatur-, Film- und Kulturwissenschaft. Sie hat u.a. eine Geschichte des russischen Films (1999) herausgegeben, zeitgenössische Entwicklungen der russischen Literatur in der Literaturgeschichte von K. Städtke (2002) dargestellt und zahlreiche Aufsätze und Rezensionen in Fachzeitschriften veröffentlicht.
Zu Beginn ihrer Beschäftigung mit dem Fach Russistik hatte Prof. Engel vor allem das „Exotische“ daran neugierig gemacht und die Möglichkeit, ein Land kennenzulernen, das zwar hinter dem „eisernen Vorhang“ war aber zum europäischen Kulturraum gehörte. Heute sieht sie das Spannende an ihrer Tätigkeit vor allem darin, gegenwärtige Entwicklungen der russischen Kultur zu untersuchen und sie zu allgemeinen gesellschaftlichen Orientierungsmustern in Beziehung zu setzen. Bestärkt wird sie in ihrem Interesse durch eine ständig wachsende Anzahl von Studierenden, die das Fach Slawistik wählen und ihre eigenen Erfahrungen im slawischen Kulturraum machen wollen.
Zur Person:
Christine Engel studierte von 1968–1973 Russistik und Anglistik an der Universität Graz und verbrachte ein Studienjahr in Sankt Petersburg, damals Leningrad. Sie ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne. Seit 1974 ist sie am Institut für Slawistik in Innsbruck tätig und promovierte hier aus Slawistik und Vergleichender Literaturwissenschaft. In ihrer Habilitation behandelte sie Fragen des russischen Kulturbetriebs der Perestrojkazeit. Forschungs- und Lehraufenthalte an russischen Universitäten boten die Gelegenheit, aktuelle Entwicklungen im Kulturbereich intensiv weiter zu verfolgen. Mit dem Aufbau einer Forschungsgruppe und eines Filmarchivs konnte sie in ihre Arbeit auch den Medienaspekt mit einbeziehen. Darüber hinaus ist sie in universitären Gremien und internationalen Kooperationen tätig und nahm 2001/02 eine Gastprofessur in Salzburg wahr.