Kopf der Woche: Dipl.Ing. Dr. Stefan Achleitner
Der Österreichische Bau-Preis wurde heuer zum zweiten Mal von der Immobilien Privatstiftung, Eigentümerin der Immobilien Holding, für besonders gelungene spartenübergreifende, innovative und ökonomisch anwendbare, das heißt umsetzbare Lösungen auf dem Gebiet der Architektur, der Bauplanung, der Baukonstruktion und der Haustechnik, verliehen.
Achleitners Dissertation: „Modular conceptual modelling in urban drainage – Development and application of CITY DRAIN“ wurde von der Jury zu einem der Siegerprojekte in der Kategorie Institute, Fakultäten und Dissertationen gewählt.
“Die Software CITY DRAIN wurde am Arbeitsbereich Umwelttechnik, Institut für Infrastruktur der Universität Innsbruck im Rahmen meiner Dissertation entwickelt“ berichtet Achleitner. „Eingebettet in das EU Forschungsprojekt CD4WC war die Zielsetzung die Verbesserung der Effizienz von urbanen Entwässerungssystemen (Abwasserentsorgungssystemen) mit Bezug auf die ökologischen Auswirkungen in natürlichen Gewässern.“
CITY DRAIN ermöglicht eine computergestützte numerische Simulation auf deren Basis die Auswirkungen künftiger Eingriffe in Entwässerungssysteme bereits in der Planungsphase berücksichtigt werden können. „Im Rahmen meiner Dissertation wurde die Nutzung der Software anhand der alpinen Fallstudie Vils/Reutte vorgestellt. Darüber hinaus kam diese bereits für verschieden andere Fallstudien und Fragestellungen zum Einsatz“, erklärt Stefan Achleitner.
Die Anwendungen erstrecken sich von Bewertung bis hin zur Steuerung des untersuchten Abwassersystems. Die Software selbst findet auch zunehmend international neue Anwender. Diese sind aus dem universitären Umfeld, aber auch Anwender aus Ingenieurbüros. „Durch die Realisierung als open source software liegt der Vorteil in der der Erweiterbarkeit durch den Benutzer und damit in der fortlaufenden Weiterentwicklung mit einer zunehmenden Nutzerzahl. Aktuell wird z.B. auch die Nutzung von CITY DRAIN für die hydraulische Prognoserechnungen bei Starkregenereignissen getestet“, so Achleitner.
Zur Person:
Stefan Achleitner wurde 1975 in Linz geboren und begann 1994 nach Abschluss der HTL Bautechnik – Tiefbau in Linz das Studium der Bauingenieurwissenschaften in Innsbruck. 2001 beendete er das Diplomstudium mit Auszeichnung; 2006 folgte die Promotion ebenfalls mit Auszeichnung. Von 2001 bis 2007 arbeitete Stefan Achleitner als Projektmitarbeiter am Institut für Infrastruktur, Arbeitsbereich Umwelttechnik der Universität Innsbruck. Seit 2007 hat er bei alpS – Zentrum für Naturgefahrenmanagement die Projektleitung Wasser und Umwelt inne.