Kopf der Woche: Dr. Birgit Sattler
Sattler erhält diese Auszeichnung für ihre Arbeit zum Thema „Leben im Eis“. „Unsere `Spielplätze` sind der Schnee und das Eis der Alpen, der Antarktis sowie der Arktis; wir forschen an Eiskernen von Gletschern, von zum Teil gefrorenen Seen sowie Schnee“, beschreibt Birgit Sattler ihre Forschungsarbeit. „Dabei geht es um das Phänomen, dass Eis keine sterile Wüste ist, sondern ein aktiver Lebensraum. Unsere Aufgabe für die breite Öffentlichkeit besteht darin, das Bewusstsein für die weiten Schnee- und Eisflächen zu ändern und zu sensibilisieren.“
Einen besonderen Stellenwert in der Arbeit von Sattler nimmt der Klimawandel ein: „Durch die Extreme, die dort herrschen, läuft das mikrobielle Leben in Superzeitlupe ab, und jede Form von Veränderung kann sich auswirken“, so Sattler.
Die Forschungsprojekte gemeinsam mit Prof. Roland Psenner und einer phantastischen Arbeitsgruppe zum Thema „Leben im Eis“ behandeln einerseits Grundlagenforschung, wo untersucht wird, bis in welche Extreme es Leben gibt und wie die Überlebensstrategien sind. Zum anderen werden aktuelle angewandte Fragestellungen behandelt. „Es gibt zum Beispiel Forschungen, die untersuchen, welche Auswirkung die Gletscher-Abdeckung mit Folien auf die Schneedecke und deren mikrobielle Lebensformen hat“, berichtet Birgit Sattler.
Ihre Leidenschaft für Eis und Schnee beschreibt Birgit Sattler folgendermaßen: „Die Möglichkeit, in diesen entlegenen Gebieten forschen zu dürfen, ist wohl ein unbeschreibliches Privileg und man kommt von dieser Sucht nicht mehr los. Vielleicht ist man nirgendwo so ausgesetzt wie dort und doch fühlt man sich unbesiegbar“
Zur Person:
Birgit Sattler wurde 1969 in Schwaz geboren. 1987 begann sie ihr Studium der Mikrobiologie, Wahlfach Limnologie an der Universität Innsbruck, das sie 1992 beendete. 1993 folgte eine Ausbildung zur Strahlenschutzbeauftragten und 1997 dissertierte sie mit der Arbeit „Microorganisms in High Mountain Lakes“. Seit 1993 ist Birgit Sattler Vertragsassistentin am Institut für Ökologie der Uni Innsbruck.
Neben ihrer Forschungstätigkeit an der Uni Innsbruck ist Sattler auch Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Polarforschung, Vizedirektorin der „Planetary Studies Foundation für Studies of Meteoritics and Polar Research“ und Delegierte Österreichs im Antarktisvertrag.
Birgit Sattler erhielt für Ihre Forschungen bereits zahlreiche Auszeichnungen wie zum Beispiel die „Antarctic Service Polar Medal“ der National Science Foundation (2002), den Eduard-Wallnöfer-Preis der Tiroler Industriellenvereinigung (2003) oder den „President´s Outstanding Service Award“ der Planetary Studies Foundation.