Kopf der Woche: Univ.Prof. Dr. Reimund Schwarze
Das Forum, das erstmals von 31. März bis 02. April an der Beijing Normal University stattfinden wird, soll die Zusammenarbeit von China und Deutschland bei der Entwicklung von Strategien für Energiesicherheit und Klimaschutz fördern. Namhafte Politiker, Wissenschaftler und Vertreter von Unternehmen aus China und Deutschland werden am Forum teilnehmen, um ihre Positionen in diesem Bereich auszutauschen und Möglichkeiten für die Zusammenarbeit bei der Entwicklung neuer Technologien zu erarbeiten. „Ich sehe in diesem Forum eine große Chance. China ist heute bereits der weltgrößte Emittent von Treibhausgasen. Das Land hat enorme Potenziale für die Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Gleichzeitig wächst das Problembewusstsein für Umweltschutz und Klimawandel. In der verstärkten Zusammenarbeit mit China bieten sich neue Perspektiven für die internationale Klimapolitik und riesige Chancen für die deutsche Wirtschaft“, so Prof. Schwarze, der als wissenschaftlicher Experte in diesem Bereich in die deutsche Delegation berufen wurde.
Reimund Schwarzes Forschungsschwerpunkte sind Klimawandel und Naturgefahrenmanagement. Er ist Mitglied des Forschungsschwerpunktes „Alpiner Raum – Globaler Wandel und regionale Nachhaltigkeit“ der Universität Innsbruck. „Mich fasziniert dieser Forschungsbereich, weil mit dem Klimawandel völlig neue wirtschaftliche Institutionen entstehen, die - wie etwa der Emissionshandel - früher als ökonomische Phantasterei abgetan wurden. Nirgendwo zeigt sich die Macht ökonomischer Ideen gegenwärtig so stark wie im Klima- und Umweltschutz“, erklärt Schwarze.
Zur Person:
Reimund Schwarze wurde in Deutschland geboren und studierte Sozialwissenschaften und Volkswirtschaftslehre an den Universitäten Göttingen und Berlin (FU). Im Anschluss wechselte er an die Technische Universität Berlin, wo er 1994 zu ökonomischen Fragen der Umwelthaftung promovierte. Nach Projekten für die Deutsche Forschungsgemeinschaft und die Daimler-Benz-Stiftung hat er 2001 zum Thema „Law and Economics of International Climate Change Policy“ an der TU Berlin habilitiert. Im Anschluss forschte Schwarze als Thyssen Fellow am Center for Environmental Science and Policy der Stanford University ein Jahr lang zu internationalen Regimen des Emissionshandels.
Reimund Schwarze ist Honorarprofessor an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) und ist seit Oktober 2007 für den Forschungsbereich „Ökonomie des Klimawandels“ am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ in Leipzig zuständig. Er war als umweltökonomischer Berater für die Enquete-Kommission „Schutz des Menschen und der Umwelt“ des deutschen Bundestags, für das Bundesumweltministerium und für die Deutsche Stiftung für Internationale Entwicklung tätig. Seit Oktober 2006 lehrt Reimund Schwarze am Innsbrucker Institut für Finanzwissenschaft; zuletzt im Rahmen einer großen Gastprofessur.