Lehrerbildung für die Schule von morgen

Seit Wochen diskutieren Politik und Experten, wie die Ausbildung von künftigen Lehrerinnen und Lehrern neu gestaltet werden kann. Anfang Februarhat sich in Innsbruck eine hochkarätige Expertenrunde zusammengefunden, um eine gemeinsame Position zu dem Thema zu formulieren.
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Die künftige Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern wird bereits seit längerer Zeit heiß diskutiert.

60 Vertreter von 14 Universitäten haben sich am 29. November 2010 zur „Universitären Plattform für LehrerInnenbildung“ (UPL) zusammengeschlossen. Ziel der Plattform ist, Hochschulexperten für Lehrerbildung politisches Gehör zu verschaffen. Bei einem Symposium in Innsbruck formulierten die Teilnehmer drei zentrale Forderungen für eine zukunftsfähige Lehrerbildung, erklärten die beiden Universitätsprofessorinnen Ilse Schrittesser (Institut für Lehrerbildung, Uni Innsbruck) und Ruth Mateus-Berr (Universität für Angewandte Kunst, Wien) als Koordinatorinnen der UPL.

Als dringendstes Anliegen betonten Schrittesser und Mateus-Berr bei dem Symposium eine Magister- bzw. Masterausbildung als Grundvoraussetzung für alle Lehrer. Verschulte Kurzstudien müssten vermieden werden, „denn schließlich will auch niemand von kurzausgebildeten Ärzten behandelt werden“, waren die Organisatorinnen überzeugt.

Kritisiert wurden von der UPL die „vagen Vorgaben zur künftigen organisatorischen Ausgestaltung der Lehrerbildung“. Schrittesser und Mateus-Berr erwarteten sich dazu „klare politische Entscheidungen für die universitäre Lehrerbildung“. Mittelfristig könne nur eine schrittweise Integration der Pädagogischen Hochschulen in die Universitäten zielführend sein.

Die dritte Forderung der Plattform war genereller Natur – es müsse unverzüglich ein Konjunkturpaket „Bildung JETZT“ geschnürt werden, verlangten die beiden Uni-Professorinnen. Im „Jahr der Bildungsoffensive“ liege es an der Bundesregierung, zukunftsorientiert in die Bildung zu investieren. „Was zur Rettung der Banken möglich und teuer war, muss für Kinder und Jugendliche, für Studierende und Lehrende billig sein“, befanden Schrittesser und Mateus-Berr.

Besonders unverständlich erschien der UPL, dass sie ihre Forderungen schon öfter gegenüber Bildungsministerin Claudia Schmied und Wissenschaftsministerin Beatrix Karl geäußert und dafür auch Zustimmung bekommen habe. „Nur berücksichtigt wurden sie bis jetzt noch nicht“, wunderten sich Schrittesser und Mateus-Berr.