Beginn einer Euregio der Universitäten
Ein Anreiz zur Zusammenarbeit und zum Dialog, neue gemeinsame Projekte im Bereich der universitären Ausbildung und Forschung sowie eine Dreijahresprogrammierung, die einem Koordinierungsausschuss übertragen wird, der aus Vertretern aller drei Universitäten zusammengesetzt ist: dies sind einige der wichtigsten Inhalte der Absichtserklärung, die vor kurzem von Vertretern der Universitäten Bozen, Trient und Innsbruck unterzeichnet worden ist. Anlass war das bilaterale Treffen zwischen Österreich und Italien, das in San Michele all’Adige am Sitz der Edmund-Mach-Stiftung stattgefunden hat und an dem der Minister für Ausbildung, Universität und Forschung der italienischen Regierung, Francesco Profumo, und der österreichische Bundesminister für Wissenschaft und Forschung, Karlheinz Töchterle, teilgenommen haben. Mit ihnen diskutierten die Landeshauptleute der Autonomen Provinz Bozen, Luis Durnwalder, und der Autonomen Provinz Trient, Lorenzo Dellai, über die universitäre Forschung und Ausbildung in einer länderübergreifenden Perspektive.
Darauf ausgerichtet, den bereits bestehenden Abkommen zur Zusammenarbeit zwischen den Universitäten der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino weitere Inhalte und internationale Sichtbarkeit hinzuzufügen, verpflichtet die heute unterzeichnete Absichtserklärung die Universitäten zu neuen Formen der regelmäßigen Zusammenarbeit, etwa mit gemeinsamen Studienprogrammen und der gemeinsamen Anwerbung von Dozenten und Forschern. Unterzeichnet haben dieses Dokument der Präsident der Freien Universität Bozen, Konrad Bergmeister, der Rektor der Universität Trient, Davide Bassi, und der Vizerektor der Universität Innsbruck, Roland Psenner, im Beisein des Rektors der Freien Universität Bozen Walter Lorenz und des Vorsitzendes des Universitätsrates der Universität Innsbruck, Johannes Michael Rainer. Zur Verstärkung der Absichtserklärung haben die Minister und die Vertreter der drei Universitäten in Anwesenheit der Presse ein weiteres Abkommen unterzeichnet, das die Beziehungen zwischen den beiden Ministerien in der Unterstützung der universitären Zusammenarbeit erleichtern wird.
Absichtserklärung und ministerielle Vereinbarung
Die Absichtserklärung der drei Universitäten sieht einen Ausbau und eine Angleichung des Studienangebotes mit der Möglichkeit vor, abgelegte Prüfungen an den drei Universitäten untereinander anerkennen zu lassen; weiters soll die Mobilität der Studierenden und Dozenten der drei Universitäten sowie die Forschungsaktivitäten gefördert werden, unter besonderer Berücksichtigung der strategischen Bereiche für die kulturelle, wirtschaftliche, gesellschaftliche und technologische Entwicklung der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino. Um die internationale Mobilität zu erhöhen, werden die Universitäten auch gemeinsam bei den Regionalregierungen Stipendiengelder beantragen.
Dank dieses Abkommens eröffnet sich die Möglichkeit, Dozenten und Forschern eine doppelte Zugehörigkeit zuzusprechen, um in wissenschaftlichen Bereichen von gemeinsamem Interesse zusammenzuarbeiten. Der Einsatz der drei Universitäten wird sich auf die Organisation gemeinsamer Forschungsprojekte und wissenschaftlicher Konferenzen konzentrieren, die darauf ausgerichtet sind, die wissenschaftliche Produktion und den Technologietransfer zu verstärken.
Die Absichtserklärung sieht auch die Einrichtung eines Koordinierungskomitees vor, das aus sechs Mitgliedern zusammengesetzt ist (zwei pro Universität). Dieses hat die Aufgabe, die Inhalte des Abkommens umzusetzen. Im Speziellen wird das Komitee ein Dreijahresprogramm für die Aktivitäten ausarbeiten, das die Vorschläge der einzelnen Universitäten unter Einbeziehung der lokalen Forschungszentren einholen wird. Das Komitee wird sich auch um die Koordinierung und die Verbreitung von Informationen kümmern und einen Abschlussbericht der durchgeführten Aktivitäten verfassen. Diese Absichtserklärung stellt einen ersten Schritt zu einem detaillierteren Rahmenabkommen dar, das in den kommenden sechs Monaten folgen wird.
Die Minister Francesco Profumo und Karlheinz Töchterle und die Vertreter der drei Universitäten haben ein weiteres Dokument unterzeichnet, welches diese Übereinkunft bekräftigt und auch auf Gesetzesebene die Umsetzung der gemeinsamen Projekte erlaubt. Speziell sieht das von den Ministern unterzeichnete Rahmenabkommen die Anerkennung von abgelegten Prüfungen und von Titeln vor, welche die Partneruniversitäten verliehen haben, und es erleichtert gemeinsame Berufungsverfahren von Dozenten und Forschern.