Neues Masterstudium Mechatronik präsentiert
Seit diesem Studienjahr kann an der Universität Innsbruck und der Privaten Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik Hall (UMIT) ein gemeinsames Bachelorstudium Mechatronik belegt werden. Nun folgt der nächste Schritt in dieser Kooperation: Die beiden Universitäten werden ein gemeinsames Master-Studium in Mechatronik anbieten. „Wir freuen uns über diese Zusammenarbeit, in deren Rahmen sich die Universität klar als Ankerpunkt für Lehre und Forschung in technischen Fächern positioniert“, betont Prof. Roland Psenner, Vizerektor für Lehre und Studierende der Universität Innsbruck. Die Rektorin der UMIT, Prof. Christa Them, ergänzt: „Als Rektorin der UMIT freut es mich, dass es jetzt gelungen ist, gemeinsam dieses nun durchgängige Studium zu konzipieren. Mit dem Mechatronik-Studium können wir als Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik nun auch ein durchgängiges technisches Studium anbieten. Damit konnten wir zum zehnjährigen Bestehen unserer Universität unser Ausbildungsportfolio weiter ergänzen.“
Ansprechpartner für die Wirtschaft
Mechatronik (abgeleitet von „Mechanical Engineering“ und „Electronic Engineering“) fasst alle Ansätze und Techniken zur Entwicklung von Systemen, Verfahren, Geräten und Produkten zusammen, in denen die wesentlichen Eigenschaften durch Integration und Interaktion von mechanischen, elektronischen und informationsverarbeitenden Komponenten erzielt werden. Das Masterstudium wird im kommenden Wintersemester zuerst an der UMIT, ab dem Wintersemester 2013/14 als Joint Program (gemeinsames Studium) auch an der Universität Innsbruck angeboten. Die Regelstudienzeit wird vier Semester betragen, Absolventen tragen den Titel Diplom-Ingenieur. Das Studium ist in Innsbruck an der Fakultät für Bauingenieurwissenschaften angesiedelt, die damit einen weiteren Schritt in Richtung einer vollwertigen technischen Fakultät macht. Mit dem neuen Studiengang beteiligen sich Universität Innsbruck und UMIT außerdem aktiv an der Umsetzung der vom Land Tirol initiierten Technologieoffensive und ermöglichen jungen Menschen eine weiterführende technische Ausbildung auf universitärem Niveau im eigenen Bundesland.
„In Tirol sind im Fachgebiet Mechatronik etwa 1000 Firmen mit rund 30.000 Beschäftigten tätig. Der Gesamt-Jahresumsatz dieser Firmen beträgt laut Erhebung des Mechatronik-Clusters der Standortagentur Tirol rund 3,2 Milliarden Euro“, erläutert Prof. Rudolf Stark, Fakultätsstudienleiter an der Fakultät für Bauingenieurwissenschaften, die Bedeutung der Mechatronik-Ausbildung für die Wirtschaft. „Wir bieten diesen Firmen in Tirol gemeinsam mit der UMIT einen universitären Ansprech- und Kooperationspartner für ihre betriebsinterne Forschung und füllen damit eine große Lücke“, betont er. Allein in den nächsten fünf Jahren werden einer entsprechenden Studie zufolge jährlich etwa 25 bis 30 Mechatronik-Master-Absolventen benötigt. Auch der Leiter des UMIT-Institutes für Automatisierungs- und Regelungstechnik, Prof. Michael Hofbaur, sieht den positiven Bescheid des Österreichischen Akkreditierungsrates (ÖAR), der das Master-Studium nach einer strengen Qualitätskontrolle genehmigt hat, als Bestätigung dafür, dass sich die beiden Universitäten mit dem gemeinsamen Studium auf dem richtigen Weg befinden. Im Gutachten wird das gemeinsame Ausbildungsprogramm als „Win-Win-Situation“ für beide Institutionen bezeichnet, da das Lehrpersonal und die Forschungsprofile synergetisch genutzt werden können. Weiters stellten die Gutachter des ÖAR fest, dass das Studium mit den Schwerpunkten Biomedizinische Technik und industrielle Mechatronik und Werkstoffwissenschaften eine ideale fachliche Ergänzung zu den Mechatronik-Studienangeboten an den Universitäten Linz und Graz darstellen.
Neue Schwerpunkte
An der Universität Innsbruck wird das Fachgebiet Mechatronik in den nächsten Jahren mit dem Schwerpunkt Werkstofftechnik weiterentwickelt. „Das kommt einerseits den fachbezogenen Key-Playern im Großraum Tirol entgegen, die weltweit in diesem Bereich tätig sind und großes Interesse an einer Kooperation mit der Universität Innsbruck ausgedrückt haben“, erklärt Rudolf Stark, „andererseits werden die entsprechenden und mit diesem Themenbereich zusammenhängenden universitären Forschungszentren bzw. -plattformen wie ‚Advanced Materials’ und ‚Computational Engineering’ weiter ausgebaut und in Richtung Mechatronik weiterentwickelt.“ Im Masterstudium Mechatronik sind demnach folgende Themen-Vertiefungen geplant: Domotronik (Universität Innsbruck), Industriemechatronik und Werkstoffwissenschaften (Universität Innsbruck) und Biomedizinische Technik (UMIT). „Mit dem Schwerpunkt Biomedizinische Technik wollen wir vor allem für die Tiroler Medizintechnik-Unternehmen entsprechendes hochqualifiziertes Personal ausbilden. Tirol ist immerhin der zweitgrößte Medizintechnik-Standort Österreichs, dementsprechend herrscht hier große Nachfrage nach hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aber auch nach hochwertiger Forschungskompetenz“, hält Prof. Christian Baumgartner, Leiter des UMIT-Institutes für Elektrotechnik und Biomedizinische Technik, fest.