Campus Technik: Gebäude neu eröffnet

Heute werden die beiden Gebäude der Fakultäten für Architektur und Technische Wissenschaften neu eröffnet.Die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) hat sie im Auftrag der Universität Innsbruck in den vergangenen Jahren umfassend saniert. Dabei wurde ein besonderes Augenmerk auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz gelegt.
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Die neu sanierten Gebäude am Campus Technik (Foto: Günter Richard Wett)

„Jetzt sind die Anfang der 1970er-Jahre eröffneten Gebäude rundum neu. Die BIG hat insgesamt rund 37 Millionen Euro investiert“, sagt BIG-Geschäftsführer Hans-Peter Weiss. „Die Fakultäten verfügen nun wieder über moderne Räume für Forschung und Lehre“, ergänzt Rektor Tilmann Märk. „Der Bereich Nachhaltigkeit und Energieeffizienz stellt ein bedeutendes Arbeitsfeld an unserer Universität dar. Daher war es uns wichtig, bei dieser Sanierung darauf ein besonderes Augenmerk zu legen.“

Gemeinsame Sanierung

Beide Gebäude in der Technikerstraße präsentieren sich nun mit neuer Fassade und sind somit nicht nur optisch, sondern auch thermisch im neuen Jahrtausend angekommen. Ein Grundwasserbrunnen zur Kühlung und Besprinklerung garantiert zusätzlich eine nachhaltige und zeitgemäße Nutzung der beiden Gebäude. Um den Stromverbrauch zu senken, sind alle Leuchten tageslicht- sowie präsenzgesteuert. Auch das „Innenleben“ wurde bei der Sanierung nicht ausgespart: Haustechnik, Elektrotechnik, Brandschutz und Fluchtwege entsprechen wieder aktuellen Anforderungen. Zusätzlich zu den beiden Fakultätsgebäuden wurden auch die daneben liegenden Gebäude mit den Hör- und Zeichensälen saniert. Für die integrale Planung der beiden Fakultäten zeichnet das Architekturbüro ATP architekten ingenieure verantwortlich.

Ausgezeichnetes Projekt: Technische Wissenschaften

Auf acht Stockwerken finden in der Fakultät für Technische Wissenschaften Büros und Seminarräume Platz. Die Technikräume sind jetzt im Dach- und Untergeschoß untergebracht. „Durch das Konzept des Niedrigenergiehauses haben wir ein Vorzeigeobjekt bekommen“, freut sich Anke Bockreis, Vizerektorin für Infrastruktur. „Auch das neu geschaffene Lernzentrum wird von den Studierenden sehr gut angenommen, und mit der nächstes Jahr anstehenden Vorplatzgestaltung wird auch hier die Aufenthaltsqualität erhöht und der Campuscharakter gestärkt werden.“ Insgesamt umfassen das Hauptgebäude, die Hör- und Zeichensäle rund 19.300 Quadratmeter Fläche. Die Sanierung wurde darüber hinaus im Rahmen des „Haus der Zukunft Plus“-Programmes seitens des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) gefördert. Das innovative Highlight ist die Kombination aus Fensterlüftung mit mechanischer Lüftung. Dafür wurden eigens für dieses Projekt zwei Prototypen entwickelt: Das Senkklappfenster und die schallabsorbierenden Überstromöffnungen in den Bürotüren. Bei trockener Witterung wird frische Luft über die Senkklappfenster in die Büros eingeleitet, über die Überstromöffnungen gelangt sie in den Kern des Gebäudes. Die Fakultät für Technische Wissenschaften erreicht nun einen Energieausweis von A+, wurde nach Total Quality Building mit 917 Punkten zertifiziert sowie mit klima:aktiv Gold durch die Österreichische Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen ausgezeichnet. Außerdem war es möglich, den Passivhaus-Sanierungsstandard EnerPHit zu erreichen – die erzielte Einsparung ist gewaltig, sie liegt bei über 85 % gegenüber dem alten Zustand. Daneben wurden aber auch der Komfort im Winter wie im Sommer wesentlich erhöht sowie die Effizienz der Kunstlichtanlage, die Tageslichtnutzung und die Luftqualität im Innenraum maßgeblich verbessert. „In den vergangenen Jahren wurden an der Fakultät für Technische Wissenschaften zusätzlich zum Fachbereich Bauingenieurwissenschaften die Bereiche Umweltingenieurwissenschaften und Mechatronik eingerichtet, wodurch die Fakultät eine erfreuliche Weiterentwicklung erfuhr. Mit dieser Sanierung und der damit verbundenen Schaffung zusätzlicher Laborflächen stehen den Studierenden und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nun zeitgemäße Lern-, Lehr- und Forschungsräume zur Verfügung“, sagt Günter Hofstetter, Dekan der Fakultät für Technische Wissenschaften.

Architekturfakultät offen und modern

Auch das Gebäude der Fakultät für Architektur bietet dank der neuen Fassade eine Nachtkühlung. Hier kühlen automatische Lüftungsflügel unabhängig von der Witterung das Haus. Dies macht die zusätzliche Sonnenschutzverglasung möglich, die vor den Lüftungsflügeln angebracht ist. „Verschiedene Bereiche der Fakultät beschäftigen sich schon seit längerem mit den Aspekten der Nachhaltigkeit in der Architektur. Unser saniertes Fakultätsgebäude bietet den Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern und Studierenden nun nicht nur einen sehr zeitgemäßen Arbeitsort – bei dem die Qualitäten einer großzügigen Geste aus den 1960er Jahren ins 21. Jahrhundert geholt wurden – sondern es ist für uns auch tägliches Studienobjekt, an dem sich das Verhältnis zwischen eingesetzten Mitteln, räumlicher Qualität und Energieeffizienz unmittelbar erleben lässt“, betont Stefano De Martino, Dekan der Fakultät für Architektur. Im Erdgeschoß des Gebäudes befinden sich die zentralen Erschließungszonen und die große Aula. Die drei Obergeschoße bieten Platz für 20 Seminarräume sowie Büros für die Fakultätsmitarbeiter. Fotolabor, Lagerräume und Heizungstechnik sind im Untergeschoß zu finden. Die Hör- und Zeichensäle dazugerechnet, stehen der Architekturfakultät rund 12.800 Quadratmeter zur Verfügung.