Physik: Neue Nachwuchsschmiede
Die Physik von Atomen, Licht und Molekülen ist ein Thema der naturwissenschaftlichen Grundlagenforschung, das Einfluss auf viele andere Gebiete der Physik, der Chemie, der Astronomie, der Ingenieurwissenschaften und der Umweltwissenschaften hat. An allen vier physikalischen Instituten der Universität Innsbruck beschäftigten sich Forschungsgruppen mit Aspekten dieses Themas, die Bandbreite reicht von der fundamentalen Quantenphysik bis hin zur Astrophysik. Mit der Einrichtung des Doktoratskollegs „Atome, Licht und Moleküle“ durch den österreichischen Wissenschaftsfonds FWF wird dieser Schwerpunkt weiter gestärkt. 13 Doktorandinnen und Doktoranden erhalten die Möglichkeit, in jeweils einer Arbeitsgruppe mitzuarbeiten. Der FWF stellt dafür in den kommenden vier Jahren über 2,8 Millionen Euro zur Verfügung. Weitere Finanzmittel steuert das Land Tirol bei. Neben den Doktorandenstellen sind eine wissenschaftliche Koordination sowie die inhaltliche Einbindung von weiteren 13 Doktorandinnen und Doktoranden in das Kolleg vorgesehen. „Die Kombination aus Erfahrung in der Lehre und Expertise in der Physik von Atomen, Licht und Molekülen wird es ermöglichen, ein Doktoratskolleg mit einer erstklassigen Ausbildung und einem sehr wettbewerbsfähigen Forschungsprogramm aufzubauen, von dem die besten Jungphysikerinnen und -physiker weltweit profitieren werden“, ist Sprecher Roland Wester vom Institut für Ionenphysik und Angewandte Physik überzeugt. „Wir bieten hier ein einzigartiges Forschungsumfeld, das international ausstrahlt.“
Zusammenarbeit stärken
Die Innsbrucker Physik ist eng mit vielen führenden Forschungseinrichtungen weltweit vernetzt und bietet Studierenden eine große Vielfalt an Möglichkeiten für eine hochkarätige Ausbildung. Die neuen Stellen für den Nachwuchs werden in einigen Wochen international ausgeschrieben und nach einem Hearing im Herbst mit den besten Bewerberinnen und Bewerbern aus aller Welt besetzt. Mittel für Auslandsaufenthalte und Reisen sowie ein auf das Forschungsthema zugeschnittenes Vorlesungsprogramm, Sommerschulen und Weiterbildungsangebote sorgen dafür, dass sich die Mitglieder des Kollegs sowohl intern gut vernetzen als auch international Erfahrung sammeln. „Das Doktoratskolleg wird die Zusammenarbeit innerhalb der Innsbrucker Physik weiter stärken“, sagt Roland Wester. „So können wir auch international noch erfolgreicher werden.“ Das Programm ist zunächst auf vier Jahre bewilligt und wird nach positiver Begutachtung um weitere vier Jahre verlängert. Beteiligt sind Forschungsgruppen an den Instituten für Theoretische Physik, Experimentalphysik, Ionenphysik und Angewandte Physik sowie Astro- und Teilchenphysik.
Ausgezeichnete Karrierechancen
„Mit diesem neuen Programm schaffen wir optimale Rahmenbedingungen für junge Physikerinnen und Physiker, die ihre ersten Schritte in der akademische Welt machen wollen“, sagt Wester. „Wir investieren hier in die Zukunft, denn diese jungen Menschen werden die Forscherinnen und Forscher von morgen sein.“ Die Forschungserfahrung in einem hochtechnologischen Umfeld bietet dem Nachwuchs aber nicht nur in der akademischen Forschung ausgezeichnete Karrierechancen sondern auch auf vielen anderen Gebieten. „Die Ausbildung von Nachwuchsphysiker in diesem erfolgreichen Umfeld kommt auch direkt der Wirtschaft und den Unternehmen zugute“, betont Roland Wester.