Die Folgen der Erlebnisgesellschaft
Eine "Kritik der Leitwerte wirtschaftlichen Denkens" trug Dr. Rainer Funk, ehemaliger Assistent des Philosophen Erich Fromm, vergangene Woche an der Uni Innsbruck vor. Funk ist einem großen Publikum als Herausgeber der Gesamtwerke Fromms und als Autor zahlreicher Bücher bekannt. Er arbeitet als Psychoanalytiker und ist Vorsitzender der Internationalen Erich-Fromm-Gesellschaft.
Eingeladen hatte der Arbeitskreis Wissenschaft und Verantwortlichkeit sowie das Institut für Psychologie der Uni Innsbruck. Vor zahlreichen interessierten Zuhörern wandte Rainer Funk die Überlegungen des Humanisten und Sozialphilosophen Erich Fromm zum Gesellschaftscharakter und zur Entfremdung auf die heutige Lebenssituation an. Welche Folgen haben Veränderungen wie die Globalisierung und die Marktorientierung unserer Gesellschaft für die Individuen? Es besteht die Gefahr, so eine These von Funk, dass wir uns in einer Weise inszenieren, wie es den Erfordernissen des Marktes entspricht. In diesem Sinne entfremden wir uns von unseren Eigenkräften. Wichtig ist aus seiner Sicht die Besinnung auf die Eigenkräfte und die produktive Auseinandersetzung mit der Realität. An den Vortrag schloss sich eine angeregte Diskussion mit dem Publikum an, die von Prof. Wolfgang Weber vom Institut für Psychologie moderiert wurde.
Eine Ergänzung der vorgestellten Überlegungen bot ein Workshop, den Funk mit einem Kreis interessierter Studierender durchführte. Hier wurde die Biographie Fromms sehr anschaulich mit vielen Bildern aus unterschiedlichen Lebensphasen nachvollzogen und mit den Stationen der Entwicklung seines wissenschaftlichen Werkes in Verbindung gebracht. Man sah Fromm als 12-jährigen jüdischen Jungen in Frankfurt, sah ihn Anfang der dreißiger Jahre in Davos, wo er eine Tuberkulose kurierte und seine wichtigsten Arbeiten formulierte und später in den USA, wohin er aus dem nationalsozialistischen Deutschland schließlich floh und wo er nicht nur wissenschaftlich sondern auch politisch erheblichen Einfluss gewann. Ausgehend von diesem sehr fruchtbaren Austausch wurde eine künftige Zusammenarbeit der Angewandten Psychologie an der Uni Innsbruck und der Internationalen Erich-Fromm-Gesellschaft, die auch das Archiv Erich Fromms beherbergt, vereinbart.
Eine Ergänzung der vorgestellten Überlegungen bot ein Workshop, den Funk mit einem Kreis interessierter Studierender durchführte. Hier wurde die Biographie Fromms sehr anschaulich mit vielen Bildern aus unterschiedlichen Lebensphasen nachvollzogen und mit den Stationen der Entwicklung seines wissenschaftlichen Werkes in Verbindung gebracht. Man sah Fromm als 12-jährigen jüdischen Jungen in Frankfurt, sah ihn Anfang der dreißiger Jahre in Davos, wo er eine Tuberkulose kurierte und seine wichtigsten Arbeiten formulierte und später in den USA, wohin er aus dem nationalsozialistischen Deutschland schließlich floh und wo er nicht nur wissenschaftlich sondern auch politisch erheblichen Einfluss gewann. Ausgehend von diesem sehr fruchtbaren Austausch wurde eine künftige Zusammenarbeit der Angewandten Psychologie an der Uni Innsbruck und der Internationalen Erich-Fromm-Gesellschaft, die auch das Archiv Erich Fromms beherbergt, vereinbart.