Ein Pionier der Bauwirtschaft
Seine reiche Berufserfahrung machte es Prof. Heimo Lessmann möglich, den Studierenden der Baufakultät das Wissen eines Praktikers zu vermitteln. Der Leiter zahlloser Großbauprojekte war langjähriger Vorstand des Instituts für Baubetrieb und Bauwirtschaft. In diesem Jahr feierte Lessmann seinen 75. Geburtstag.

1974 wurde Heimo Lessmann als Ordinarius des Instituts für Baubetrieb und Bauwirtschaft an die Uni Innsbruck berufen. Trotz seines Engagements für Forschung und Lehre blieb er seinem Münchner Arbeitgeber weiter treu und leitete dort das Büro für Arbeitsvorbereitung und Logistik für große Auslandsbaustellen des Konzerns. An der Universität wurde besonders sein Praxiswissen geschätzt, das er aktiv in Vorlesungen, Seminaren und Workshops zu vermitteln wusste. Von 1987 bis 1991 stand Lessmann der Technischen Fakultät als Dekan vor und bemühte sich in dieser Zeit um die Neustrukturierung des Studienplans für die technischen Studienrichtungen, wobei es ihm besonders um eine bessere Anpassung an die Erfordernisse der Praxis ging. 1995 emeritierte Prof. Lessmann, nicht ohne dafür zu sorgen, dass das Institut in Prof. Eckart Schneider einen hervorragenden Tunnelbauspezialisten als Nachfolger erhielt und eine weitere Professur für Projektplanung und -steuerung eingerichtet wurde.
Während seiner Tätigkeit an der Universität war Heimo Lessmann die Ausbildung, aber auch die Persönlichkeitsbildung der Bauingenieurabsolventen ein besonderes Anliegen. Im Rahmen von Seminaren kamen herausragende Wissenschaftler anderer Disziplinen zu Wort, um der Einseitigkeit der technischen Ausbildung entgegenzuwirken und den Studierenden den Blick über die Fachgrenzen hinweg zu ermöglichen. Heute beschäftigt sich Lessmann neben der Betreuung einzelner Dissertanten mit Fragen zu Risiko und Unschärfe im Bauwesen. Auch den Naturwissenschaften, hier besonders der Mathematik, gehört nach wir vor sein Interesse.