Herbert Braunsteiner feierte 80. Geburtstag
Im neu errichteten Medizinzentrum Anichstraße fand am vergangenen Montag im Beisein zahlreicher Gäste eine akademische Feier anlässlich des 80. Geburtstages des ehemaligen Rektors, Dekans und Pioniers der biomedizinischen Forschung em.o.Univ.-Prof. DDr.h.c.mult. Herbert Braunsteiner statt.
Auf Einladung von Rektor Hans Moser, Dekan Hans Grunicke und Klinikvorstand Josef Patsch und im Beisein von Vertretern des Landes Tirol und der Stadt Innsbruck wurde die verdienstvolle Tätigkeit Herbert Braunsteiners gewürdigt. Braunsteiner war von 1964 bis 1993 Vorstand der Medizinischen Universitätsklinik und hatte das Amt des Rektors von 1979 bis 1981 und das des Medizinischen Dekans von 1967 bis 1972 inne. Nach seiner Ausbildung zum Internisten an der II. Medizinischen Universitätsklinik in Wien und längeren wissenschaftlichen Auslandsaufenthalten in Paris und New York habilitierte sich der, bereits damals weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannte Hämatologe schon 1958 mit einer Monographie über die Thrombasthenie, einer seltenen Erkrankung, bei der die Funktionsstörung der Blutplättchen im Vordergrund steht. 1964 wurde Braunsteiner als Nachfolger Prof. Hittmairs an die Universitätsklinik für Innere Medizin nach Innsbruck berufen.
Der Entschluss, diesem Ruf Folge zu leisten und Wien den Rücken zu kehren, war für den seiner Heimatstadt sehr Verbundenen, nicht einfach. Doch die Aufgabe, die in Innsbruck wartete, eine Klink, die bis dahin "eher Landeskrankenhaus als Universitätsklinik" war, neu aufzubauen, half alle persönlichen Bedenken zu überwinden. "Ich versuchte, vor allem die wissenschaftliche Arbeit zu forcieren," erinnerte sich Braunsteiner an seine Anfangszeit in Innsbruck. Auf dem Gebiet der Nephrologie baute Prof. Dittrich die Möglichkeiten der Dialyse aus, auf dem Sektor der Kardiologie verhalfen Prof. Dienstl und Prof. Knapp der Innsbrucker Klinik durch die Einführung der invasiven Herzdiagnostik zu ihrem heutigen Rang als der Diagnosestation Westösterreichs, um die Entwicklung der Endokrinologie nahmen sich Prof. Skrabal an, um die Stoffwechselforschung Prof. Sailer, Prof. Sandhofer und, seit seiner Rückkehr aus Houston, Prof. Patsch. Es wurden hier international beachtete Erfolge erzielt. Die Installierung einer gastroenterologischen Abteilung trug den dort Tätigen bald den Ruf ausgezeichneter Sonographen ein und die Röntgendiagnostik, damals noch bei der Inneren Medizin, wurde um die Computertomographie bereichert.
Die Klinik machte Dank ihres Vorstands auch auf dem Gebiet der Hämatologie von sich reden: Prof. Braunsteiner gelang es, den grundlegenden Nachweis zu erbringen, dass sich Lymphozyten in Plasmazellen umwandeln können, womit er den Anstoß zur immunologischen Forschung gab, die dann von Prof. Christoph Huber sowie von Prof. Heinz Huber engagiert vorangetrieben wurde. Mit Prof. Schmalzl konnte Prof. Braunsteiner zeigen, dass die Monozyten aus dem Knochenmark stammen. Von dort durchsetzen sie - je nach Bedarf - den ganzen Körper und wandeln sich in Makrophagen mit der Aufgabe der Antigenerfassung um. Andere Innsbrucker Hämatologengruppen beschäftigten sich mit der Kultur der Knochenmarkszellen und waren Stoffen auf der Spur, die die Differenzierung der Stammzellen beeinflussen. Doch die Kombination aus universitärer Forschungs- und Lehrstätte und Landeskrankenhaus mit 20 bis 30 Akutaufnahmen am Tag schaffte eine Situation, in der die hier tätigen Ärztinnen und Ärzte nicht nur in der Forschung brillieren konnten, sondern auch solide ausgebildete Internisten waren. Und gerade die Ausbildung seiner Ärzte lag Professor Braunsteiner, der an seiner Klinik über 50 Ärzte habilitiert hat, besonders am Herzen: Die Förderung von Talenten in der medizinischen Forschung und die profunde Ausbildung der Ärzte am Krankenbett.
Die akademische Feier gab allen Schülern und ehemaligen Kollegen Braunsteiners die Gelegenheit, dem Jubilar zu gratulieren und mit ihm zusammen die aufregende und intensiv erlebte Vergangenheit noch einmal Revue passieren zu lassen. Sowohl Rektor Moser als auch Dekan Grunicke hoben in ihren Reden die wichtige Rolle hervor, die Braunsteiner als Rektor und Dekan in der Entwicklung der biomedizinischen Forschung an der Innsbrucker Universität spielte. Vom Vorstand Prof. Patsch in Erinnerung gebrachte Ereignisse an der Medizinischen Klinik unter Braunsteiner standen beispielhaft für sein positives Wirken für Krankenhaus, Universität und darüber hinaus. In seiner Rede als Tiroler Landeshauptmann bestätigte Dr. Herwig van Staa die von den Vertretern der Universität hervorgehobene Rolle Braunsteiners und seine großen Bedeutung für die gesamte Region. Ein festliches Abendessen in kleinerem Kreise gab dem für alle schönen Jubiläum einen würdigen Abschluss.
Der Entschluss, diesem Ruf Folge zu leisten und Wien den Rücken zu kehren, war für den seiner Heimatstadt sehr Verbundenen, nicht einfach. Doch die Aufgabe, die in Innsbruck wartete, eine Klink, die bis dahin "eher Landeskrankenhaus als Universitätsklinik" war, neu aufzubauen, half alle persönlichen Bedenken zu überwinden. "Ich versuchte, vor allem die wissenschaftliche Arbeit zu forcieren," erinnerte sich Braunsteiner an seine Anfangszeit in Innsbruck. Auf dem Gebiet der Nephrologie baute Prof. Dittrich die Möglichkeiten der Dialyse aus, auf dem Sektor der Kardiologie verhalfen Prof. Dienstl und Prof. Knapp der Innsbrucker Klinik durch die Einführung der invasiven Herzdiagnostik zu ihrem heutigen Rang als der Diagnosestation Westösterreichs, um die Entwicklung der Endokrinologie nahmen sich Prof. Skrabal an, um die Stoffwechselforschung Prof. Sailer, Prof. Sandhofer und, seit seiner Rückkehr aus Houston, Prof. Patsch. Es wurden hier international beachtete Erfolge erzielt. Die Installierung einer gastroenterologischen Abteilung trug den dort Tätigen bald den Ruf ausgezeichneter Sonographen ein und die Röntgendiagnostik, damals noch bei der Inneren Medizin, wurde um die Computertomographie bereichert.
Die Klinik machte Dank ihres Vorstands auch auf dem Gebiet der Hämatologie von sich reden: Prof. Braunsteiner gelang es, den grundlegenden Nachweis zu erbringen, dass sich Lymphozyten in Plasmazellen umwandeln können, womit er den Anstoß zur immunologischen Forschung gab, die dann von Prof. Christoph Huber sowie von Prof. Heinz Huber engagiert vorangetrieben wurde. Mit Prof. Schmalzl konnte Prof. Braunsteiner zeigen, dass die Monozyten aus dem Knochenmark stammen. Von dort durchsetzen sie - je nach Bedarf - den ganzen Körper und wandeln sich in Makrophagen mit der Aufgabe der Antigenerfassung um. Andere Innsbrucker Hämatologengruppen beschäftigten sich mit der Kultur der Knochenmarkszellen und waren Stoffen auf der Spur, die die Differenzierung der Stammzellen beeinflussen. Doch die Kombination aus universitärer Forschungs- und Lehrstätte und Landeskrankenhaus mit 20 bis 30 Akutaufnahmen am Tag schaffte eine Situation, in der die hier tätigen Ärztinnen und Ärzte nicht nur in der Forschung brillieren konnten, sondern auch solide ausgebildete Internisten waren. Und gerade die Ausbildung seiner Ärzte lag Professor Braunsteiner, der an seiner Klinik über 50 Ärzte habilitiert hat, besonders am Herzen: Die Förderung von Talenten in der medizinischen Forschung und die profunde Ausbildung der Ärzte am Krankenbett.
Die akademische Feier gab allen Schülern und ehemaligen Kollegen Braunsteiners die Gelegenheit, dem Jubilar zu gratulieren und mit ihm zusammen die aufregende und intensiv erlebte Vergangenheit noch einmal Revue passieren zu lassen. Sowohl Rektor Moser als auch Dekan Grunicke hoben in ihren Reden die wichtige Rolle hervor, die Braunsteiner als Rektor und Dekan in der Entwicklung der biomedizinischen Forschung an der Innsbrucker Universität spielte. Vom Vorstand Prof. Patsch in Erinnerung gebrachte Ereignisse an der Medizinischen Klinik unter Braunsteiner standen beispielhaft für sein positives Wirken für Krankenhaus, Universität und darüber hinaus. In seiner Rede als Tiroler Landeshauptmann bestätigte Dr. Herwig van Staa die von den Vertretern der Universität hervorgehobene Rolle Braunsteiners und seine großen Bedeutung für die gesamte Region. Ein festliches Abendessen in kleinerem Kreise gab dem für alle schönen Jubiläum einen würdigen Abschluss.