Innsbrucker Nachwuchsphysiker ausgezeichnet
Donnerstagabend konnte Ao.Prof. Ferdinand Schmidt-Kaler in Bad Honnef gemeinsam mit Dr. Dietrich Leibfried den mit 50.000 Euro dotierten Preis der deutschen Rudolf-Kaiser-Stiftung für herausragende Leistungen deutscher Nachwuchswissenschaftler auf dem Gebiet der Experimentalphysik entgegennehmen.
Die Innsbrucker Experimentalphysiker um Prof. Rainer Blatt und Prof. Ferdinand Schmidt-Kaler konnten im vergangenen Jahr zeigen, dass sich einzelne gespeicherte Atome sehr gut als Träger von Quantenbits eignen. Sie haben damit ein bereits 1995 von Innsbrucker Physikern vorgeschlagenes Modell für einen Quantencomputer erstmals auch experimentell realisiert. Das Ergebnis wurde in der renommierten Fachzeitschrift Nature veröffentlicht. In der selben Ausgabe fand sich auch ein Beitrag des zweiten Preisträgers, Dr. Dietrich Leibfried, der vor zwei Jahren aus der Arbeitsgruppe von Rainer Blatt an das National Institute of Standards and Technology in Boulder, Colorado, übersiedelt ist. Schmidt-Kaler und Leibfried ist es zum ersten Mal überhaupt gelungen Quantengatter experimentell zu realisieren. Gatter sind Bauteile für logische Verknüpfungen, wie sie in jedem herkömmlichen Computer zu finden sind. Quantengatter stellen daher die Grundbausteine für zukünftige Quantencomputer dar.
Auf dem Weg zum Quantencomputer
Tief im Inneren jedes Computers sind sämtliche Informationen in Form von Bits (0 oder 1) gespeichert. Elektronische Bauteile verknüpfen, je nach Programm und Eingaben der Benutzer, einzelne Bits logisch miteinander. Quantencomputer verarbeiten sogenannte Quanten-Bits, die in 0 und 1 und jeder Überlagerung von 0 und 1 vorliegen können. Mit solchen Computern könnten manche Probleme sehr viel effizienter gelöst werden. Durch die Erkenntnisse der Innsbrucker Physiker rückt die Realisierung eines zukünftigen Quantencomputers einen großen Schritt näher.
Seit neun Jahren in Innsbruck
Ferdinand Schmidt-Kaler studierte von 1983 bis 1989 in Bochum, Bonn und an der TU München Physik und promovierte 1992 am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching. Von 1993 an arbeitete er als Post-Doc am ENS in Paris, und seit 1995 beschäftigt er sich als Universitätsassistent in der Arbeitsgruppe von Rainer Blatt in Innsbruck vor allem mit Fragen der Quantenoptik und des Quantencomputers sowie den Grundlagen der Quantenmechanik. 2001 habilitierte sich Schmidt-Kaler für das Fach Experimentalphysik. Er ist verheiratet und Vater von drei Kindern. (cf)
Auf dem Weg zum Quantencomputer
Tief im Inneren jedes Computers sind sämtliche Informationen in Form von Bits (0 oder 1) gespeichert. Elektronische Bauteile verknüpfen, je nach Programm und Eingaben der Benutzer, einzelne Bits logisch miteinander. Quantencomputer verarbeiten sogenannte Quanten-Bits, die in 0 und 1 und jeder Überlagerung von 0 und 1 vorliegen können. Mit solchen Computern könnten manche Probleme sehr viel effizienter gelöst werden. Durch die Erkenntnisse der Innsbrucker Physiker rückt die Realisierung eines zukünftigen Quantencomputers einen großen Schritt näher.
Seit neun Jahren in Innsbruck
Ferdinand Schmidt-Kaler studierte von 1983 bis 1989 in Bochum, Bonn und an der TU München Physik und promovierte 1992 am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching. Von 1993 an arbeitete er als Post-Doc am ENS in Paris, und seit 1995 beschäftigt er sich als Universitätsassistent in der Arbeitsgruppe von Rainer Blatt in Innsbruck vor allem mit Fragen der Quantenoptik und des Quantencomputers sowie den Grundlagen der Quantenmechanik. 2001 habilitierte sich Schmidt-Kaler für das Fach Experimentalphysik. Er ist verheiratet und Vater von drei Kindern. (cf)