Weltweit führender Meteorologe Albert Defant war Rektor in Innsbruck
Albert Defant, geboren in Trient, ist einer der weltweit anerkannten Vertreter der Innsbrucker meteorologischen Schule um 1900. Als Begründer der physikalischen Ozeanographie verfasste er bedeutende Beiträge auf dem Gebiet der synoptischen und theoretischen Meteorologie inklusive der Theorie der allgemeinen Zirkulation der Atmosphäre.
1919 wurde Albert Defant zum Professor für Kosmische Physik – in den heutigen Begriffen Professor für Meteorologie und Geophysik – an der Universität Innsbruck ernannt. Von 1919 bis 1926 und von 1945 bis 1955 lehrte Defant an der Universität Innsbruck. Dazwischen war er als Universitätsprofessor in Berlin tätig. 1918 veröffentlichte Defant das Lehrbuch „Wetter und Wettervorhersage“. 1926 erschien die zweite revidierte Auflage. Ein Vergleich beider Auflagen zeigt den großen Fortschritt in der synoptischen Meteorologie innerhalb eines Jahrzehnts auf.
Vom Meteorologen zum Ozeanographen
Nach 1919 hielt Defant an der Universität Innsbruck Lesungen zum Thema Meereskunde. Er vollzog immer deutlicher eine Wendung vom theoretischen und synoptischen Meteorologen zum Ozeanographen. Deshalb wurde Defant 1929 zum Ordinarius der Ozeanographie an die Universität Berlin berufen. Defants 1929 in Berlin veröffentlichtes Buch „Dynamische Ozeanographie“ gilt als bahnbrechender Beitrag zur Begründung dieser Disziplin. 1945 kehrte er an die Universität Innsbruck zurück und wurde 1950 Rektor der Universität.
Im Jahr 2004 übergab das Institut für Meteorologie und Geophysik dem Universitätsarchiv der Uni Innsbruck wertvolle Manuskriptentwürfe von Albert Defants „Physikalischer Ozeanographie“ zur dauerhaften Verwahrung.