Studierende werden online befragt!

Bei der Umfrage zur Orientierung im Bildungsraum Innsbruck sollen nicht nur einzelne Lehrveranstaltungen berücksichtigt werden, sondern auch Aspekte, die durch reine Lehrveranstaltungsevaluationen nicht erfasst werden. Ziel der Umfrage ist es, einen allgemeinen Überblick des Qualitätsempfindens zu gewinnen, wobei die individuelle Perspektive der Studierenden in den Mittelpunkt gerückt wird. Neu ist der mitberücksichtigte Aspekt der Orientierung im Bildungsraum Universität, zu welchem die Studierenden speziell befragt werden. Zum Bildungsraum wird hier nicht nur die Architektur der Universität oder die Summe der Lehrveranstaltungen gezählt, sondern der gesamte soziale Raum Universität mit seinen organisatorischen wie sozialen Hürden, Fallen und Nischen.

Die Frage, ob und in welchem Maße die Studierenden über eine Orientierung in ihrem Bildungsraum verfügen' wird in direkten Zusammenhang gestellt mit der subjektiven Wahrnehmung der Qualität des Raumes in welchem sich die Studierenden bewegen. So wurden bisher Umfragen zur Qualität der Lehre gemacht, jedoch wurde weitgehend ausgeblendet, dass das Maß der Orientierung das Qualitätsempfinden beeinflussen könnte. "Der subjektive Verlust der Orientierung in einem System macht die Kontrolle und in Folge einen aktiven Umgang mit dem System unmöglich," sagt der Psychologe Paul Klimsa. Es wird daher davon ausgegangen, dass diese beiden Parameter sich wechselseitig beeinflussen.

Durch die Einführung der Studiengebühren steht die Universität verstärkt unter Druck, einen reibungslosen Ablauf des Studiums für die Studierenden zu ermöglichen und zu gewährleisten. Die Umfrage soll helfen, die momentane Situation mit ihren Problemen zu erfassen.

Literatur: Martina Löw, Raumsoziologie, Frankfurt am Main 2001; Ludwig J. Issing, Paul Klimsa, Information und Lernen mit Multimedia Weinheim 1995