Uni weist AMS-Vorwürfe entschieden zurück

Empört reagierte die Universitätsleitung auf die Pauschalvorwürfe des Arbeitsmarktservice (AMS), die Uni produziere Arbeitslose. Prof. Peter Loidl, Vizerektor für Evaluation, rückte die Aussagen des AMS zurecht und wies darauf hin, dass die Zahl der arbeitslosen Akademiker natürlich im Verhältnis zur großen Zahl der Absolventen der Uni gesehen werden müsse.
absolventen_170x130.jpg
"In Innsbruck haben in den vergangenen vier Jahren ungefähr 8.000 Studierende erfolgreich ihr Studium absolviert," betonte Vizerektor Loidl. "Verglichen mit den insgesamt 346 arbeitslos gemeldeten Akademikern zeigt sich sehr schnell wie unhaltbar die Aussage von Herrn Ganahl ist. Ich möchte da keinen Fall bagatellisieren, aber man sollte schon die Kirche im Dorf lassen."

Informationsangebot vorhanden

Gemeinsam mit der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) bietet die Universität verschiedenste Informationsmöglichkeiten und ist auch von Beginn an bemüht immer wieder auf problematische Studienkombinationen und die notötge Praxiserfahrung hinzuweisen. Da aber in Österreich zum Glück noch jeder Studierende die freie Wahl habe nach eigenen Präferenzen zu studieren, könne man da nicht eingreifen. Darüber hinaus bietet die Universität gerade im Bereich Fremdsprachen und EDV viele Möglichkeiten für Studierende relativ einfach ihren "Marktwert" zu erhöhen. Gerade im Bereich EDV gibt es in fast allen Studienrichtungen entsprechende spezifische Lehrveranstaltungen. Die Geistwissenschaftler haben da - entgegen vieler Vorurteile - eine Vorreiterrolle. "Eine Universität ist aber kein Kindergarten", so Loidl "wir begreifen unsere Studierenden als mündige Erwachsene, die in der Lage sind, Entscheidungen selbstständig zu treffen. Das erwartet sich ein Arbeitgeber übrigens auch, wenn er Akademiker einstellt. Außerdem betonen wir immer wieder, dass ein Studium keine Berufsausbildung ist, und dass die Studierenden bei der Berufswahl flexibel sein müssen."

Zukunftsorientierte Planung

Dass die Universität sehr wohl die Berufschancen ihrer Studierenden im Auge hat zeigt sich beispielsweise in der schnellen und erfolgreichen Einführung des Informatikstudiums oder in den gemeinsamen Initiativen mit der Wirtschaft und dem Land, Firmengründungen für Akademiker zu unterstützen.Jedoch ist auch den Verantwortlichen an der Universität Innsbruck klar, dass es immer Verbesserungsmöglichkeiten gibt, hier ist die Unterstützung des AMS sehr willkommen. "Vielleicht ist es auch seitens des AMS möglich, das vor kurzem abgeschaffte Akademikertraining wieder einzuführen, um gerade den Berufseinstieg für Absolventen zu erleichtern", gibt Loidl zu bedenken. Abschließend zeigte sich Loidl dann erstaunt darüber, dass man beim AMS entgegen aller Experten nicht betone, dass ein hoher Bildungsniveau der beste Schutz gegen die Arbeitslosigkeit sei.