Gründungskonvent und Universitätsrat der neuen Medizinischen Universität Innsbruck konnten sich nicht auf einen Kandidaten für die Funktion des Rektors einigen. Nach dem Nein des Universitätsrats liegt der Ball nun bei Bildungsministerin Gehrer, die per Gesetz den Gründungsrektor der Medizinuniversität bestimmen wird.
Keine Einigung für Medizin-RektorDie gesetzliche Frist für die Bestellung der Rektoren an den österreichischen Universitäten ist heute abgelaufen. An der Medizinischen Universität in Innsbruck ist die Wahl eines Gründungsrektors gescheitert, nach dem der Gründungskonvent in der Vorwoche nochmals Dekan Prof. Hans Grunicke als Kandidaten vorgeschlagen hatte und der Universitätsrat diesen heute erneut nicht zum Rektor gewählt hat. Die Entscheidung fiel bei einer Enthaltung einstimmig aus. Zunächst hatte der Gründungskonvent drei Bewerber zu Hearings eingeladen - neben Grunicke waren das Prof. Robert Nitsch aus Berlin und Hermann Frommhold aus Freiburg. Die Mitglieder des Gründungskonvents einigten sich dann auf einen Vorschlag mit Dekan Grunicke als einzigem Kandidaten für die Funktion des Rektors. Hermann Frommhold zog seine Kandidatur daraufhin zurück. Der Universitätsrat forderte zunächst eine zusätzliche Begründung und lehnte dann den Vorschlag des Gründungskonvents ab. Dieser bekräftigte aber seine Entscheidung, die der Unirat nun erneut zurückwies.
Der Ball liegt jetzt bei Bildungsministerin Gehrer, die den Gründungsrektor der Medizinischen Universität Innsbruck bestellen muss. Sie will die Bewerbungsunterlagen und die Protokolle des Gründungskonvents und des Universitätsrates sichten und dann möglichst rasch eine Entscheidung treffen. Die durch das Universitätsgesetz 2002 notwendigen Neuwahlen der Rektoren brachten übrigens wenig Veränderungen in der österreichischen Universitätslandschaft. An 13 der zukünftig 21 Universitäten wurden die bisherigen Rektoren bestätigt. Am 18. Juni wurde an der Universität Innsbruck Prof. Manfried Gantner zum neuen Rektor gewählt.
(cf)
