Online-Zugang zu Zeitschriften drastisch eingeschränkt

Der Elsevier-Verlag hat die Zugangsbedingungen zu elektronischen Volltexten im Jahr 2004 im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren drastisch verschärft. Betroffen sind Titel von Elsevier, Academic Press, Saunders, Mosby, Harcourt und Churchill Livingstone. Universitäten und Bibliotheken starten erste Protestaktionen.
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Aufgrund der Einschränkungen durch die Verlage sind den Angehörigen der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und der Medizinischen Universität ab sofort nur noch 328 Zeitschriften-Titel der Verlage Elsevier, Academic Press, Saunders, Mosby, Harcourt und Churchill Livingstone ab dem Jahrgang 1995 im Volltext verfügbar. Dies betrifft alle von der Universitätsbibliothek abonnierten gedruckten Titel sowie 53 weitere von August 2002 bis August 2003 elektronisch stark genutzte Titel. Von weiteren 1.053 Zeitschriften bleiben die Jahrgänge 1995 bis inklusive 2003 verfügbar, von den Heften des Jahres 2004 ist nur das bibliographische Zitat und das Abstract zugänglich.

Die Universitätsbibliothek hält zu dieser bedauerlichen Veränderung der Verlagspolitik folgendes fest: "Diese Änderungen in der Zugänglichkeit betreffen nur den elektronischen Zugang. Es wurden keine Print-Abonnements gekündigt. Diese drastische Einschränkung der elektronischen Verfügbarkeit bewirkt keine wesentliche Verbilligung des Online-Zugangs. So lagen die Kosten im Jahr 2003 für 1.160 Zeitschriften bei 98.748 Euro netto. 2004 liegen die Kosten für 328 Zeitschriften bei 81.664 Euro. Diese Kosten für den Online-Zugang kommen zu den Kosten für die gedruckten Zeitschriften hinzu. Damit stellt der Online-Zugang zu den Elsevier-Zeitschriften neben dem Zugang zum Web of Knowledge das zweitteuerste elektronische Informationsangebot dar, das von der Universitätsbibliothek angeboten wird."

Diese Verlagspolitik erschwert WissenschaftlerInnen den Zugang zu den von ihnen selbst und von ihren Fachkollegen und Fachkolleginnen produzierten Inhalten erheblich. Erste Protest gegen die Vorgangsweise der Verlage regen sich bereits. Nach einem Bericht der Zeitschrift "Nature" hat die Cornell Universität sämtliche Abonnements von Elsevier-Zeitschriften storniert. Weitere amerikanische Universitäten überlegen ähnliche Maßnahmen. Außerdem ruft "Create Change", eine Initiative amerikanischer Bibliotheken, WissenschaftlerInnen dazu auf, Verlagen nicht mehr als AutorIn oder GutachterIn zur Verfügung zu stehen, deren Preise für gedruckte und elektronische Zeitschriften erheblich steigen. (cf)