Jubiläum: 35 Jahre Slawistik in Innsbruck
Der erste Ordinarius für Slawistik, Herbert Schelesniker trat 1970 seinen Dienst in Innsbruck an. „Zwar hat man sich in Innsbruck schon früher mit Slawistik beschäftigt, dies geschah aber eher sporadisch“, erinnert sich Dekan Moser zurück. Umso erfreulicher verlief die Entwicklung in den letzten Jahren. „Hier herrscht eine gute und konstruktive Atmosphäre“, betonte Prof. Ingeborg Ohnheiser, Leiterin der Slawistik in Innsbruck. Auch durch die EU-Erweiterung Richtung Osten erlebt die Slawistik derzeit einen Aufschwung. „Mit Russisch und Bosnisch-Kroatisch-Serbisch haben wir außerdem die ersten Bakkalaureatsstudien an der Universität eingeführt“, berichtet Ohnheiser mit Stolz.
Unter tosendem Applaus überbrachte Rektor Gantner ein Geburtstagsgeschenk: Die Slawistik soll als eigenes Institut bestehen bleiben. „Von der derzeitigen Aufbruchstimmung im Osten können wir lernen und senden ein wichtiges Signal aus“, so der Rektor. „Hier ist lebendige Kultur unterwegs, das ist etwas Schönes für die Universität Innsbruck“, schloss der Rektor.
Über die seit 10 Jahren währende und gut funktionierende Kooperation freut sich Prof. Roman Lewicki von der Uni Lublin in Polen, der seit 1995 regelmäßig in Innsbruck zu Gast ist. „Wir profitieren voneinander. Aus der wissenschaftlichen Kooperation ergeben sich viele Anregungen, das ist sehr positiv“, sagte Lewicki, „Außerdem können wir den umfangreichen Bestand an russischen Filmen nutzen, die in Innsbruck vorhanden sind“.
Die Innsbrucker Slawistik hat einen eigenen Medien-Schwerpunkt. Es gibt z.B. ein Projekt „Innsbrucker SlawistikstudentInnen im Radio“, das am Jubiläumstag vorgestellt wurde. Mit dem russischen Theater unter der Leitung von Dr. Wolfgang Stadler haben die Studenten Gelegenheit, die Literatur kennen zu lernen und gleichzeitig ihre Sprache zu trainieren.
Dass die Innsbrucker Slawistik auch außerhalb der Uni bekannt ist, zeigte Prof. Ohnheiser an einigen Beispielen: So gibt es immer wieder Anfragen von den Tiroler Medien für Übersetzungen oder andere Hilfestellungen. Auch die Exekutive sucht bei der Slawistik mitunter Rat.
Auch in der Wirtschaft gewinnt der slawische Raum und damit die slawischen Sprachen mehr und mehr an Bedeutung. „Slawistik ist keine brotlose Kunst“, scherzte Prof. Ingeborg Ohnheiser, als sie einen Geschenkskorb aus Lublin überreicht bekommt.