Uni Innsbruck erhöht die Sicherheit im „GEIWI-Turm“

Gemeinsam mit der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) werden erste Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheitsstandards im GEIWI-Turm bis Ende des Jahres gesetzt: „Die Sicherheit von MitarbeiterInnen und Studierenden hat für die Universitätsleitung oberste Priorität“, erklärt HR Dr. Martin Wieser, Vizerektor für Personal und Infrastruktur.
Sanierung des GeiWi-Turms hat oberste Priorität
Sanierung des GeiWi-Turms hat oberste Priorität

Mit Inkrafttreten des Universitätsgesetzes 2002 am 1.1.2004 wurde die LFU Innsbruck zu einem Mieter von rund 190.000 Quadratmetern Nutzfläche verteilt auf insgesamt 76 Gebäude mit Anmietungen. Die Objekte befinden sich großteils im Eigentum der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG): „Auf Initiative des Rektorats wurden frühzeitig im Jahr 2004 gemeinsam mit dem Arbeitsinspektorat und unserem Vermieter, der BIG, sämtliche Gebäude der LFU Innsbruck besichtigt und analysiert“, führt Wieser weiter aus: „Das Ergebnis war die viel zitierte Mängelliste, die von einem fehlenden Türstopper an der Technik über den GEIWI-Turm bis zum Chemie-Gebäude reicht. Diese Liste wird nun in Abstimmung mit der BIG konzentriert und lückenlos abgearbeitet“, versichert Wieser.

 

Die LFU Innsbruck hätte vom Gesetzgeber her bis zum Jahr 2013 für die Umsetzung der Arbeitnehmerschutzbestimmungen Zeit: „Aber Sicherheit geht vor und wir werden alle unsere Anstrengungen konzentrieren, um alle Auflagen ehestmöglich zu erfüllen“, so Wieser abschließend. Derzeit stünde der GEIWI-Turm ganz oben auf der Prioritätenliste des Rektorats.

 

BIG investiert in Sicherheit

 

Dipl.-Ing. Bernhard Falbesoner, zuständig für Neubau und Generalsanierungen bei der BIG, stellt fest: „Der GEIWI-Turm wurde 1978 erbaut. Es wurden alle gesetzlichen Auflagen und Vorschriften erfüllt. Mit 89 bis 93 Zentimeter haben auch die Geländer der damals gültigen gesetzlichen Norm entsprochen. Heute müssen sie mindestens 100 Zentimeter hoch sein. Diese Adaptierungen müssen nun vorgenommen werden.“ Die BIG investiert im Jahr 2005 4,6 Millionen Euro in die Instandhaltung der Universitätsgebäude der Innsbrucker Universitäten. Mehr als die Hälfte - 2,6 Millionen Euro - werden für Sicherheitsvorkehrungen ausgegeben. Im Zuge des Umbaus für die neue GEIWI-Bibliothek, UBI Neu, wird auch der GEIWI-Turm restrukturiert. Das bedeutet, dass u.a. die bisherigen Fluchtswegskonzepte an die neuen Nutzungsmöglichkeiten angepasst werden.

 

Belegungszahlen reduzieren und kontrollieren

 

Folgende Sofortmaßnahmen müssen sofort gesetzt werden: „Die Kapazitäten der oberen Stockwerke des GEIWI-Turms werden an die vorhandenen Fluchtwege angepasst. Das heißt, wir müssen die Belegungszahlen reduzieren und verstärkt kontrollieren“, erläutert Mag. Klaus Miller, Leiter der Abteilung für Gebäude und Infrastruktur. Zusätzlich werden stellenweise Ausgänge verbreitert, Zwischentüren neu eingesetzt und die Geländer werden erhöht. Es wird auch ein neuer gesicherter Fluchtweg – eine Art Brücke - für eine schnelle Evakuierung aus dem Erdgeschoß ins Freie gebaut: „Die Versäumnisse des Bundes werden jetzt zu einer Altlast für die LFU Innsbruck. Wir stehen unter Zugzwang, aber wir sind es als Universität gewohnt, mit Druck umzugehen“, so Miller weiter. Die Sicherheitsmaßnahmen beschränken sich auch nicht alleine auf bauliche Maßnahmen. In der Personalentwicklung wird besonders auf die Aus- und Weiterbildung im Bereich ArbeitnehmerInnenschutz und Sicherheitsmaßnahmen geachtet.

 

Lehrveranstaltungen werden umgebucht

 

Insgesamt werden derzeit 3.500 Lehrveranstaltungen an der LFU Innsbruck angeboten. 1.700 Lehrveranstaltungen werden am Areal Innrain abgehalten: „Von den neuen Kapazitätsbeschränkungen sind rund 250 Lehrveranstaltungen betroffen. Diese Lehrveranstaltungen werden nun intern in größere Hörsäle oder Seminarräume umgebucht“, weiß Mag. Daniela Kundmann, die Leiterin der Fakultäten Servicestelle: „Die Lehre wird dadurch nicht beeinträchtigt.“ Wenn Anmietungen notwendig sein sollten, werden vorzugsweise Räumlichkeiten in der Nähe des Innrains in Betracht gezogen. Sechs kleinere Seminarräume im GEIWI-Turm können vorläufig für den Lehrbetrieb nicht verwendet werden. Sieben Seminarräume müssen „aufgekeilt“ und können vorerst nur bei offener Türe benutzt werden.

 

Die MitarbeiterInnen und Studierenden wurden heute alle über E-Mail direkt informiert. Die Kosten für die geplanten Baumaßnahmen wurden mit 150.000 Euro veranschlagt.