Zwei Kilo Ehre
Die Palette der 49 Aufsätze erstreckt sich von der Alten Geschichte bis in die jüngste Vergangenheit. Gemäß Prof. Riedmanns Forschungsschwerpunkten werden in den einzelnen Beiträgen Aspekte der Geschichte Tirols und Österreichs, der Beziehungen zum Süden und der Historischen Hilfswissenschaften behandelt.
In seinen Grußworten lobte Vizerektor Märk die langjährige und hervorragende Arbeit Prof. Riedmanns nicht nur an der LFU: „Prof. Riedmann zählt zu den herausragendsten Forscherpersönlichkeiten unserer Alma Mater. Er beeindruckt nicht nur durch sein enormes Fachwissen, seine Methodik, seine umfangreiche Forschungstätigkeit und seinen Vortragsstil, sondern auch durch seinen Mut zu offenen Worten.“
Ähnliche Worte fand Prof. Christoph Ulf, Dekan der Philosophisch-Historischen Fakultät: „Die rund 700 Seiten umfassende und etwa 2 Kilo schwere Festschrift ist nicht nur ein Prestigeobjekt, sondern wird durch die wissenschaftliche Qualität der Beiträge und der freundschaftlichen Beziehungen zwischen ihren VerfasserInnen und dem Geehrten auch der fachlichen und menschlichen Kompetenz Prof. Riedmanns gerecht.“
Prof. Brigitte Mazohl-Wallnig, Leiterin des Instituts für Geschichte, beschrieb Prof. Riedmann als einen der rennomiertesten Forscher auf den Gebieten der Geschichte Tirols und des Trentino sowie der Österreichischen Geschichte von der Antike bis ins 20. Jahrhundert ebenso wie der Historischen Hilfswissenschaften. Sein Wirken sei geprägt von Gerechtigkeit, Gründlichkeit und Geduld.
Sein Leben
Prof. Josef Riedmann ist seit 1966 an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck in Lehre und Forschung aktiv, seit 1982 ist er ordentlicher Professor für Geschichte des Mittelalters und Historischer Hilfswissenschaften. Lange Jahre stand er dem Institut für Geschichte ebenso wie dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum als Vorstand vor. Prof. Riedmann ist unter anderem Mitglied des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, Wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Mitglied der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Korrespondierendes Mitglied der Zentraldirektion der Monumenta Germaniae Historica in München und mehrerer anderer wissenschaftlicher Institutionen im In- und Ausland.
Seine sensationelle Entdeckung 2005
Im heurigen Juli erreichte die Forschungsarbeit Prof. Riedmanns einen weiteren Höhepunkt durch den Fund eines 700 Jahre alten Pergamentcodex in der Innsbrucker Uni-Bibliothek (das unimagazin berichtete in seiner letzten Ausgabe ausführlich). Der Sensationsfund beinhaltete rund 130 bisher in der Forschung unbekannte Abschriften von Briefen und Mandaten des römisch-deutschen Kaisers Friedrich II und seines Sohnes Konrad IV sowie weiterer Persönlichkeiten der Stauferzeit. Die Handschrift stammt aus der Kartause Allerengelberg in Schnals in Südtirol und befindet sich seit dem 18. Jahrhundert im Besitz der Universitätsbibliothek.
Ein ausführliches Interview mit Prof. Riedmann in der letzten Ausgabe des unimagazins finden Sie unter http://www2.uibk.ac.at/public-relations/medien/unimagazin/unimagazin_09_2005.pdf